Fußball:Kane schießt England ins Final Four der Nations League

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Der Engländer Harry Kane (li.) schießt das Tor zum 2:1. (Foto: dpa)

Englands Nationalteam dreht eine verloren geglaubte Partie. Felix Neureuther wird in München operiert. Alba Berlin und Bamberg zeigen hochklassigen Basketball.

Meldungen im Überblick

Fußball, Nations League: England hat als zweite Mannschaft das Finalturnier in der Nations League erreicht. Durch ein schwer erkämpftes 2:1 (0:0) gegen Vizeweltmeister Kroatien sicherte sich die Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate das zweite Halbfinalticket für das Final Four vom 5. bis 9. Juni kommenden Jahres in Portugal. Als erste Mannschaft hatte sich am Samstag Europameister Portugal für die Endrunde qualifiziert.

Kroatien folgt dagegen Deutschland in die B-Division, Spanien bleibt als Zweiter der Gruppe 4 erstklassig. Torjäger und Kapitän Harry Kane machte in der 85. Minute den Erfolg des Gastgebers perfekt. Sieben Minuten zuvor hatte Jesse Lingard für den Ausgleich gesorgt, nachdem Andrej Kramaric von der TSG Hoffenheim die Gäste in der 57. Minute in Führung gebracht hatte. Für England war es auch eine gelungene Revanche für das verlorene WM-Halbfinale im Sommer, das Kroatien 2:1 nnach Verlängerung gewonnen hatte.

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Basketball, Bundesliga: ALBA Berlin bleibt in der Basketball-Bundesliga Spitzenreiter Bayern München auf den Fersen. Am Sonntag siegten die ersatzgeschwächten Berliner im Verfolger-Duell in eigener Halle vor 12 232 Zuschauern nach einen echten Krimi gegen Brose Bamberg mit 92:88 (52:49). Damit klettert der Hauptstadt-Club wieder auf Platz zwei. Beste Berliner waren Rokas Giedrairis mit 19 und Niels Giffey mit 16 Punkten. ALBA musste neben den verletzten Peyton Siva, Martin Hermannsson und Joshiko Saibou auch auf Kenneth Ogbe verzichten, der nach seiner Gehirnerschütterung nicht rechtzeitig wieder fit wurde. Beide Teams suchten zunächst das Heil in der Offensive. Die Entscheidung fiel 23 Sekunden vor Ende als Rokas Giedraitis mit einem Drei-Punkt-Wurf zum 86:83 für die Gastgeber traf.

Ski alpin, Verletzung: Felix Neureuther hat sich am Sonntagmorgen an seinem verletzten Daumen operieren lassen. Der beste deutsche Skirennfahrer bekam nach Angaben des Deutschen Skiverbands zwei Titanschrauben eingesetzt. Er selbst veröffentlichte nach dem Eingriff ein Bild von sich mit einem Verband am rechten Arm. Dazu schrieb Neureuther auch in Richtung des ebenfalls am Daumen verletzten Norwegers Aksel Lund Svindal: "Lass uns versuchen so schnell wie möglich zurück auf Schnee zu kommen." Neureuther hatte sich am Freitag beim Training in Finnland den Daumen gebrochen und ausgekugelt. Er musste das für Sonntag in Levi geplante Comeback nach seinem Kreuzbandriss deswegen absagen.

Bundestrainer Mathias Berthold hofft, dass Neureuther trotz der Verletzung mit in die USA reisen kann. "Mir wäre am liebsten, er würde Ende nächster Woche nach Amerika fliegen. Aber das ist, ohne dass wir mit dem Arzt gesprochen haben. Jetzt warten wir das mal ab." Nach Angaben eins Verbandssprechers könne Neureuther, sollte die Schwellung an der operierten Hand entsprechend rasch zurückgehen, in frühestens einer bis einheinhalb Wochen eine Schiene anpassen lassen. Davon hänge ab, wann Neureuther wieder ein Rennen fahren könne, sagte er. Der nächste Weltcup ist der Riesenslalom am 2. Dezember in Beaver Creek. Neureuther hatte schon vor der Operation eine Teilnahme an dem Wettkampf als unrealistisch bezeichnet.

Skispringen: Die deutschen Skispringer sind mit einem starken zweiten Platz in den WM-Winter gestartet. Richard Freitag (Aue), Markus Eisenbichler (Siegsdorf), Stephan Leyhe (Willingen) und Karl Geiger (Oberstdorf) mussten sich beim Teamwettkampf in Wisla mit 1015,5 Punkten nur Gastgeber und Weltmeister Polen (1026,6) geschlagen geben. Rang drei ging mit deutlichem Rückstand an Österreich (972,0).

Bester DSV-Adler war überraschend Leyhe mit 128,5 und 126,0 m, im ersten Durchgang gelang ihm der weiteste Sprung der gesamten Konkurrenz. Der Willinger hatte schon am Freitag in der Qualifikation mit Rang drei überzeugt und Hoffnungen für den Einzelwettkampf am Sonntag (15.00 Uhr/ARD und Eurosport) geweckt. "Stephan hat hat das Zeug dazu, in diesem Winter aufs Podium zu kommen", sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD. Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) hatte es nach einer schwachen Qualifikation nicht ins Team geschafft. Damit endete auch eine kleine Serie: In den vergangenen beiden Wintern hatte Wellinger in keinem der 14 Mannschaftsspringen gefehlt.

Olympiasieger Norwegen verpasste den zweiten Durchgang, weil der zweimalige Olympiadritte Robert Johansson wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert wurde.

Ski alpin: Mikaela Shiffrin hat den ersten Weltcup-Slalom der Saison gewonnen. Die 23 Jahre alte US-Amerikanerin setzte sich am Samstag im finnischen Levi deutlich gegen die Vorjahressiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei und die Österreicherin Bernadette Schild durch. Als beste Deutsche landete Marina Wallner nach zu verhaltenem zweiten Durchgang auf 14. Christina Geiger wurde am Ende auf Rang 17.

Tennis: Die frühere Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki hat ihr erstes Profi-Endspiel seit mehr als vier Jahren erreicht. Die auf Weltranglisten-Platz 262 abgerutschte Berlinerin siegte am Samstag im Halbfinale des mit 125.000 Dollar dotierten Challenger-Turniers in Taiwans Hauptstadt Taipeh 1:6, 6:3, 7:5 gegen die Russin Witalija Djatschenko. Die mit einer Wildcard ins Hauptfeld gestartete Lisicki, die im dritten Satz bereits mit 3:0 und zwei Breaks führte, trifft im Endspiel der vorletzten Station der "WTA 125s"-Serie auf die an Nummer zwei gesetzte Thailänderin Luksika Kumkhum, Nummer 81 der Weltrangliste.

Die 29 Jahre alte Lisicki, 2013 im Finale von Wimbledon der Französin Marion Bartoli unterlegen, hatte zuletzt im September 2014 in Hongkong in einem Endspiel gestanden und damals gegen die spätere Weltranglistenerste Karolina Pliskova aus Tschechien auch ihren bislang letzten Titel geholt. Danach hatte Lisicki mit großen Verletzungsproblemen und anhaltender Formschwäche zu kämpfen. Bei einem Finalsieg würde Lisicki in der kommenden Weltrangliste auf Platz 164 vorrücken, bei einer Niederlage um Platz 200 geführt werden.

Fußball: Borussia Dortmund hat aus Sicht seines ehemaligen Trainers Jürgen Klopp in dieser Saison eine gute Chance auf die Meisterschaft in der Bundesliga. "Dortmund spielt einen Super-Fußball und Lucien Favre macht einen tollen Job", sagte der Coach des FC Liverpool am Freitagabend am Rande der Verleihung des Mainzer-Medien-Preises. "Es ist ganz normal, dass auch Bayern mal seine Schwierigkeiten hat." Keinen Tipp abgeben wollte Klopp zur bevorstehenden Begegnung der beiden von ihm früher trainierten Teams. Sowohl Mainz 05 als auch Borussia Dortmund seien zurzeit in einer guten Phase. "Das wird ein hochinteressantes Spiel."

Zu den Chancen seiner "Reds" in der Premier League äußerte sich Klopp vorsichtig optimistisch. "Wir sind gut, aber die anderen leider auch", sagte der Trainer. "Manchester City ist das Maß aller Dinge. Aber wenn wir gesund bleiben und dran bleiben, dann haben wir eine Chance."

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