Der Fußball war alles, was sie hatten. Und der Fußball war alles, was sie wollten. Doch was machen Profi-Fußballer eigentlich nach ihrer Karriere? Nicht alle werden Trainer, Manager oder Spielerberater. "Dem Rest fehlt es oft an Qualifikationen, um sofort im Berufsleben Fuß zu fassen", sagt Ulf Baranowsky, Präsident der Spielergewerkschaft VdV. Einige machen deshalb Fortbildungen oder studieren - und manchmal kommen sie dorthin zurück, wo alles begann: Zum Fußball, der sie ein Leben lang ernährt.
Norbert "Nobby" Dickel: Der Stadionsprecher (123 Bundesligaspiele und 45 Tore für den 1. FC Köln und Borussia Dortmund)
Norbert Dickel ist ein Mensch, den man sich ohne Fußball eigentlich gar nicht vorstellen kann. Das konnte er selbst wohl auch nicht und war dann auch froh, als die Verantwortlichen von Borussia Dortmund dem "Helden von Berlin", der trotz Knieverletzung im DFB-Pokalfinale 1988/89 zwei Tore schoss und zum Invaliden wurde, Aufgaben im Eventmanagement übertrugen. Mittlerweile ist Dickel längst wieder im Stadion aktiv, wenn auch nicht auf dem Platz selbst. Als Stadionsprecher und "Stimme des Volkes" heizt er die Südtribüne vor jedem Spiel ein. Die Arena ist sein Arbeitsplatz - zunächst als Spieler und später als Stadionsprecher
Texte: Andreas Thieme
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