Fußball - Istanbul:Eintracht will in Europa überwintern: Wirbel um Kostic

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Fußbälle liegen in einem Tor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Istanbul (dpa/lhe) - Bei der Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne erwarten Eintracht Frankfurt anspruchsvolle, aber lösbare Aufgaben. Der hessische Fußball-Bundesligist trifft in der Gruppenphase der modifizierten Europa League auf den griechischen Meister Olympiakos Piräus, den türkischen Rekord-Champion Fenerbahce Istanbul mit Ex-Nationalspieler Mesut Özil und den belgischen Vertreter Royal Antwerpen.

Ob Flügelflitzer Filip Kostic die Europa-Reise der Eintracht mitmacht, ist jedoch äußerst fraglich. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hat der 28 Jahre alte Serbe am Freitag das Abschlusstraining vor dem Bundesliga-Gastspiel bei Arminia Bielefeld verweigert und Trainer Oliver Glasner zudem mitteilen lassen, dass er den Verein verlassen und deshalb nicht mit den Hessen zum Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) reisen will. Kostic wird heftig von Lazio Rom umworben.

Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche bestätigte der "Bild"-Zeitung indirekt den Vorfall. "Natürlich irritiert uns das Vorgehen von Filip sehr. Wir haben ihn immer als charakterfesten Profi kennengelernt, deshalb sind wir über sein Verhalten sehr überrascht - vor allem deshalb, weil er noch einen laufenden Vertrag bei uns hat und es gar kein Angebot gibt", sagte Krösche. Der Verein bestätigt am Freitagabend auf dpa-Anfrage die Angelegenheit.

Am Freitagmittag schien die Eintracht-Welt nach der Auslosung in Istanbul noch in Ordnung. "Das ist eine tolle Gruppe. Olympiakos und Fenerbahce sind große Namen im europäischen Clubfußball. Antwerpen war zuletzt auch in der Gruppenphase der Europa League. Wir freuen uns über die Möglichkeit, uns mit Topclubs in Europa messen zu können", kommentierte Eintracht-Trainer Oliver Glasner das Los für die Gruppe D und fügte zuversichtlich hinzu: "Unser Ziel ist ganz klar, dass wir in der Europa League überwintern." Auch bei Krösche ist die Vorfreude groß: "Europa ist etwas ganz besonderes für Eintracht Frankfurt."

Am zweithöchsten europäischen Club-Wettbewerb nehmen nur noch 32 statt bisher 48 Teams teil. Die Sieger der acht Gruppen ziehen direkt ins Achtelfinale ein. Die Gruppenzweiten kämpfen in jeweils zwei Play-Off-Spielen gegen einen Gruppendritten aus der Champions League um den Einzug in die K.o.-Runde. Für die Gruppendritten geht es in der neuen Conference League weiter, die acht Gruppenletzten scheiden aus. "Mit Frankfurt ist international viel möglich, das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Ich bin zuversichtlich, dass das wieder der Fall sein wird. Wir sind absolut heiß", sagte der momentan verletzte Kapitän Sebastian Rode.

Spieltermine für die Gruppenpartien sind der 16. September, 30. September, 21. Oktober, 4. November, 25. November und 9. Dezember. Anstoß ist jeweils um 18.45 Uhr oder 21.00 Uhr. Den genauen Spielplan will die Europäische Fußball-Union bis spätestens Samstagmittag veröffentlichen. Das Finale steigt am 18. Mai 2022 in Sevilla. "Wir freuen uns sehr, weil es Mannschaften mit guten Qualitäten sind. In dieser Gruppe kann alles passieren. Am Ende möchten wir uns natürlich durchsetzen", sagte Nationaltorhüter Kevin Trapp. "Am meisten freue ich mich, wenn die Fans wieder mit dabei sein können."

Gegen den 28-maligen türkischen Meister Fenerbahce Istanbul spielte die Eintracht bereits 2006 im damaligen UEFA-Cup einmal. In Istanbul hieß es nach einer 2:0-Führung am Ende 2:2 - das Remis kostete die Hessen das Weiterkommen. Neben Ex-Weltmeister Özil gehören die ehemaligen Bundesligaprofis Marcel Tisserand (VfL Wolfsburg) und Luiz Gustavo (1899 Hoffenheim/Bayern München) sowie der vorjährige Zweitliga-Torschützenkönig Serdar Dursun (Darmstadt 98) zu den bekannten Namen im Team des portugiesischen Trainers Vitor Pereira.

Noch mehr Titel als Fenerbahce sammelte bisher Olympiakos Piräus in Griechenland. 48 Mal wurde der Verein Meister, 28 Mal Pokalsieger. In einem Pflichtspiel traf die Eintracht bisher noch nie auf die Griechen, ebenso wenig auf Antwerpen. Der Vorjahresdritte in Belgien ist die große Unbekannte in der Gruppe D. Dennoch mahnte Krösche: "Es sind alles gute Mannschaften, die in ihren Ligen erfolgreich waren. Die Auswärtsspiele werden sehr interessant, denn es sind emotionale Teams."

© dpa-infocom, dpa:210827-99-992124/5

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