Fußball international:FC Liverpool sperrt Journalisten der "Sun" aus

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Liverpool-Trainer Jürgen Klopp gibt der "Sun" kein Interview mehr. (Foto: dpa)
  • Benfica Lissabon, der Gegner von Borussia Dortmund in der Champions League, gewinnt souverän in Unterzahl.
  • Der FC Liverpool sperrt Journalisten der englischen Boulevardzeitung The Sun aus. Grund soll die Berichterstattung zur Hillsborough-Katastrophe von 1989 sein.
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Der FC Liverpool will Journalisten der britischen Boulevardzeitung The Sun Medienberichten zufolge nicht mehr in sein Stadion lassen. Auch Interviews mit Trainer Jürgen Klopp oder Spielern der Reds soll es nicht mehr geben. Die "Sun" bestätigte den Ausschluss von der Anfield Road auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Der FC Liverpool war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Grund für den Bann soll angeblich die Berichterstattung der Zeitung über die Hillsborough-Katastrophe im Jahr 1989 sein. Damals starben 96 Liverpool-Fans im Gedränge im gleichnamigen Stadion in Sheffield, als die Polizei beim Pokal-Halbfinale Hunderte Menschen auf eine schon völlig überfüllte Tribüne schleuste. Die Polizei behauptete später, Schuld an der Tragödie seien betrunkene Fans gewesen. Die "Sun" unterstützte diese These mit ihrer Berichterstattung. Erst im April vergangenen Jahres widerlegte eine unabhängige Untersuchungskommission diese Anschuldigungen endgültig.

Eine Pressemitteilung der "Sun" scheint zu bestätigen, dass die Entscheidung des Clubs mit Hillsborough zu tun hat. Darin heißt es: "Die Sun bedauert ihre Berichterstattung über die tragischen Ereignisse von Hillsborough zutiefst und ist sich klar, dass der durch diese Berichte entstandene Schaden weiterhin von vielen in der Stadt empfunden wird." Gleichzeitig kritisiert die Zeitung den Schritt: "Journalisten von einem Club zu verbannen ist schlecht für Fans und schlecht für den Fußball." Warum die Sperre mehr als 27 Jahre nach dem tragischen Vorfall kommt, war zunächst unklar. Im Guardian heißt es, die Vereinsführung hätte sich nach Gesprächen mit den Angehörigen der Getöteten zu dem Schritt entschlossen.

Benfica siegt souverän

Borussia Dortmunds Champions-League-Gegner Benfica Lissabon hat die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel souverän gewonnen. Trotz Unterzahl setzten sich die Portugiesen am Freitagabend gegen den FC Arouca mit 3:0 (2:0) durch. Torwart Ederson sah in der 42. Minute die Rote Karte. Der ehemalige Bundesliga-Profi Konstantinos Mitroglou von Borussia Mönchengladbach hatte Benfica da schon mit einem Doppelpack (25./35. Minute) in Führung gebracht.

Nach dem Platzverweis für Ederson wurde Mitroglou für Ersatzkeeper Julio Cesar ausgewechselt. André Carrillo (49.) erhöhte vor 46 256 Zuschauern noch nach der Pause.Durch den Sieg baute Benfica seine Tabellenführung in der portugiesischen Liga zum Auftakt des 21. Spieltages vor dem FC Porto auf vier Punkte aus. Am Dienstag gastiert der BVB in Lissabon. Die Entscheidung über den Viertelfinal-Einzug in der Champions League fällt dann am 8. März im Rückspiel in Dortmund.

PSG rückt an Monaco heran

Mit Kevin Trapp im Tor ist Paris Saint-Germain in der französischen Fußball-Meisterschaft an Spitzenreiter AS Monaco dicht herangerückt. Der Klub aus der Hauptstadt siegte bei Girondins Bordeaux 3:0 (2:0) und zog zumindest bis Samstag nach Punkten mit den Monegassen gleich. Monaco kann aber mit einem Sieg am Samstag gegen den FC Metz den Drei-Punkte-Abstand wiederherstellen.Trapp kehrte zwischen die Pfosten zurück, nachdem sein Rivale Alphonse Aréola noch am Dienstag schwer gepatzt hatte. Julian Draxler wurde für die Champions League geschont. Der deutsche Nationalspieler kam in der 63. Minute ins Spiel. Zu der Zeit hatte PSG durch Tore von Edinson Cavani (6. und 47.) sowie Angel Di Maria (40.) den Sieg bereits sichergestellt.

Neapel springt auf Platz zwei

Der SSC Neapel hat sich auf den zweiten Platz in der italienischen Fußball-Meisterschaft verbessert. Durch Tore von Piotr Zielinski (50.) und Emanuele Giaccherini (68.) siegten die Süditaliener am Freitag gegen den FC Genua 2:0 (0:0) und weisen hinter Spitzenreiter Juventus Turin (57 Punkte) nun 51 Zähler auf. Verfolger AS Rom (50) kann am Sonntag beim FC Crotone aber noch nachziehen.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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