Fußball in Schottland:Rangers zurück

Der Glasgower Klub ist nach seinem Zwangsabstieg in die vierte Liga vor vier Jahren wieder erstklassig. An den Problemen hat sich allerdings wenig geändert.

Die Glasgow Rangers sind vorzeitig aufgestiegen und wieder erstklassig, 48 568 Fans und die Spieler feierten nach dem 1:0 gegen Dumbarton eine emotionale Rückkehr. "Es ist großartig für die Spieler und den Klub, aber wir dürfen nicht nachlassen", mahnte Rangers-Teammanager Mark Warburton. Ab kommender Saison wird es wieder zum Derby des protestantischen Klubs Rangers gegen den katholischen Erzrivalen Celtic kommen. Das schottische Pokalhalbfinale am 17. April gegen Celtic gibt einen Vorgeschmack.

Allerdings mischt sich in die Freude mancher Wermutstropfen. Denn die Rangers, vor vier Jahren in Liga vier zwangsabgestiegen, haben ihre wirtschaftliche Lage nicht konsolidiert. Immer noch lasten 167 Millionen Euro Schulden auf dem Klub, kein Cent wurde zurückgezahlt. Allein an Steuer- und Sozialabgaben stehen 116 Millionen Euro aus. Andere Klubs beklagen eine Ungleichbehandlung; Vereinen wie Heart of Midlothian oder Dundee United wurde keine Steuer-Stundung eingeräumt. Immerhin wollen jetzt die Behörden namhafte Ex-Spieler zur Kasse bitten - offenbar auch Stefan Klos und Christian Nerlinger. Nach Informationen des Daily Record soll Torwart Klos 2,5 Millionen Euro, Mittelfeldspieler Nerlinger 2,24 Millionen Euro zurückzahlen. Damals wurde das Rangers-Team mit einem Darlehensmodell über eine Offshore-Firma finanziert. Steuern wurden offenbar nicht oder kaum entrichtet. Wirtschaftlich gesund sind die Rangers jedenfalls nicht. Die Gehälter übersteigen weiter die Einnahmen, die letzte Bilanz wies ein Minus von 9,4 Millionen Euro aus.

Seit 30 Jahren diktieren Rangers und Celtic den Fußball in Schottland. Nur 1984 und 1985 konnte der FC Aberdeen unter Teammanager Alex Ferguson in die Phalanx der Glasgower Klubs einbrechen.

© SZ vom 07.04.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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