Fußball in Portugal:Vermummte greifen Sporting-Team an - Bas Dost verletzt

Fußball in Portugal: Spielt seit 2016 in Lissabon: Stürmer Bas Dost.

Spielt seit 2016 in Lissabon: Stürmer Bas Dost.

(Foto: AP)
  • Vermummte haben am Dienstag das Trainingsgelände des portugiesischen Klubs Sporting Lissabon gestürmt. Sie randalierten und griffen Spieler an.
  • Bas Dost, früher beim VfL Wolfsburg, erlitt eine Verletzung am Kopf.
  • In der Nacht auf Mittwoch versammelten sich Anhänger des Klubs, um ein Zeichen gegen die Attacke zu setzen.

Bei schweren Krawallen auf dem Trainingsgelände von Sporting Lissabon ist Stürmer Bas Dost von Vermummten am Kopf verletzt worden. Medienberichten zufolge haben 50 Maskierte am Dienstagnachmittag das Areal des portugiesischen Erstligisten gestürmt. Sie hätten randaliert und sich aggressiv gegenüber Spielern, Trainern und Mitarbeitern verhalten, teilte der Klub mit. Dabei erlitt der 28-jährige Niederländer, der vor dem Wechsel zu Sporting vor knapp zwei Jahren beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga gespielt hatte, die Kopfverletzung - im Internet kursierende Fotos zeigen ihn mit einer Wunde an der Stirn.

Assistenztrainer Mário Monteiro sei ebenfalls verletzt worden, berichtete die portugiesische Zeitung Público. Die Angreifer hätten auch versucht, Coach Jorge Jesus zu attackieren, der aber offenbar ohne Blessuren davonkam. Die Mannschaft wurde offenbar in der Umkleide von den Vermummten überrascht, die Medienberichten zufolge unter anderem mit Gürteln und Eisenstangen bewaffnet waren.

Am Wochenende hatte Sporting am letzten Liga-Spieltag eine 1:2-Niederlage gegen Maritimo Funchal kassiert und damit die Qualifikation für die Champions League verpasst. Am kommenden Sonntag (20. Mai) trifft der Klub im Pokalfinale auf Außenseiter CD Aves. Einige Spieler denken nun laut Público darüber nach, bei der Partie im Estadio Nacional do Jamor aus Sicherheitsgründen gar nicht anzutreten.

"Ich fühle mich leer", sagt Dost

Die Generalstaatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung zu dem Vorfall ein. In einer Mitteilung verurteilte der Klub den Angriff der Chaoten: "Sporting ist nicht das, Sportung kann das nicht sein." Man werde alles dafür tun, um das Geschehene aufzuklären und Strafen für die Verantwortlichen einzufordern, hieß es weiter. Auch die portugiesische Liga verurteilte die Attacke: "Die Täter sind keine Fußball-Fans, sondern Kriminelle." Die niederländische Zeitung Algemeen Dagblad zitierte Dost am Dienstagabend mit den Worten: "Ich fühle mich leer." Die Attacke sei ein "Drama für jeden".

In der Nacht auf Mittwoch versammelten sich Anhänger des Klubs, um ein Zeichen gegen die Attacke zu setzen. Via Twitter teilte der Klub Fotos der Aktion. Auf ihnen ist zu sehen, wie die Anhänger ein großes Bild von Dost in die Luft halten. Auf einem Banner stand mit Verweis auf die große Anhängerschaft des Clubs und die wenigen Chaoten: "50 sind nicht 3,5 Millionen." Auf einem anderem hieß es: "Gegen die Gewalt (...) für Sporting"..

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