Süddeutsche Zeitung

Fußball in England:Manchester United wartet auf Mourinho

  • Manchester United gewinnt durch ein 2:1 gegen Crystal Palace den FA-Cup.
  • Für Noch-Trainer Louis van Gaal kommt der Titelgewinn wohl zu spät: Laut eines Medienberichtsübernimmt José Mourinho den Klub.

Manchester United hat zum zwölfen Mal den englischen Pokal gewonnen, doch für Trainer Louis van Gaal kommt der Titel wohl zu spät. Nach Informationen der BBC steht die Ablösung des Niederländers kurz bevor, die Verpflichtung von José Mourinho soll bereits feststehen. Wie der britische Sender am Samstag berichtete, soll der 53 Jahre alte Portugiese in der kommenden Woche präsentiert werden. Die Trennung von van Gaal sei schon vor dem Gewinn des FA-Cups gegen Crystal Palace beschlossen gewesen.

Die Mannschaft des verletzten Fußball-Weltmeisters Bastian Schweinsteiger bezwang am Samstag Crystal Palace mit 2:1 nach Verlängerung. Nach der regulären Spielzeit stand es zwischen den beiden Premier-League-Clubs 1:1. Jesse Lingard sorgte im Londoner Wembley-Stadion mit seinem Treffer in der 111. Minute der Verlängerung für die Entscheidung im 135. FA-Cup-Finale.

Van Gaal lobt sich selbst

Für United-Trainer Louis van Gaal war es im zweiten Jahr der erste Titel mit seinem Club. Doch nachdem der englische Rekordmeister in der Liga die Champions-League-Qualifikation verpasst hatte, soll nun wie bereits seit Wochen spekuliert Mourinho übernehmen. "Es ist fantastisch, dass wir den Titel gewinnen konnten. Für den Club, für die Fans und natürlich auch für mich. Ich habe jetzt in vier Ländern den Pokal gewonnen. Dies können nicht viele Trainer von sich behaupten", sagte van Gaal.

Die Red Devils waren vor 88 619 Zuschauern fast über die gesamte Spieldauer die dominierende Mannschaft. Allerdings schaffte es die Offensive um Kapitän Wayne Rooney zu selten, richtig gefährlich vor das Tor von Crystal Palace zu kommen. Im ersten Durchgang vergab Stürmer Anthony Martial die beste Chance für United. Doch Palace-Abwehrspieler Joel Ward warf sich in höchster Not in den Schuss des Franzosen.

In der zweiten Hälfte erhöhte Manchester United nochmals den Druck und hatten zwei Mal Pech. Erst schoss der Belgier Marouane Fellaini aus knapp acht Metern an die Latte (53. Minute), dann köpfte Martial acht Minuten später von der Strafraummitte an den linken Pfosten. Danach musste van Gaal innerhalb von sechs Minuten zweimal aus Verletzungsgründen umstellen. Erst schied der Argentinier Marcos Rojo aus, dann mussteMarcus Rashford angeschlagen ausgewechselt werden. Noch bitterer kam es für United in der 78. Minute. Nach einem langen Ball von Abwehrspieler Ward tauchte Jason Puncheon auf der linken Seite freistehend vor Torhüter David De Gea auf und traf zur überraschenden Palace-Führung.

Rooney übernimmt Verantwortung

Der englische Rekordmeister zeigte sich allerdings unbeeindruckt von dem 0:1. Vor allem Rooney übernahm Verantwortung und besaß am Ausgleichstreffer drei Minuten später einen großen Anteil. Der Stürmer dribbelte sich mit einem 30-Meter-Solo in den Strafraum, passte auf Fellaini, der per Kopf den freistehenden Juan Mata in Szene setzte. Der Spanier nahm den Ball aus der Luft, und mit Hilfe von Ward, der den Schuss abfälschte, landete der Ball unhaltbar für Torhüter Wayne Hennessey im Netz.

In der Verlängerung sah zunächst United-Abwehrspieler Chris Smalling in der 105. Minute die Gelb-Rote Karte, dann kam die große Stunde von Lingard: Der eingewechselte Offensivspieler schoss den Ball aus knapp 16 Metern unhaltbar für Keeper Hennessey ins Palace-Tor. "Ich sah den Ball direkt auf mich zukommen und habe alles in den Schuss geworfen, was ich hatte. Dann war er drin", sagte der Torschütze.

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