Bei den Paketen für die Zusammenfassungen ändert sich nur wenig. Es soll weiter je ein Paket am frühen und am späten Samstagabend sowie am Sonntagmorgen geben, die bisher ARD-Sportschau, ZDF-Sportstudio und Sport 1-Doppelpass nutzen. Zwischenzeitlich diskutierte Modelle wie eine Verkürzung des Sportschau-Fensters sind vom Tisch. Allerdings ist denkbar, dass die Rechte an den Zusammenfassungen an Wert verlieren. Denn künftig darf jeder Sender, der ein Live-Paket erwirbt, zumindest als Pay-Angebot auch unmittelbar nach dem Abpfiff eine Zusammenfassung aller Partien präsentieren - unabhängig davon, ob diese zu seinem Paket zählen oder nicht. Da liegt etwa der Gedanke an eine kostenpflichtige Konkurrenz-Sportschau im Internet nicht fern.
Aber auch an der Gestaltung des Spieltages ändert sich etwas. Das sonntägliche 17.30-Uhr-Spiel wird grundsätzlich eine halbe Stunde später angepfiffen. Zehnmal pro Saison weicht die DFL künftig von ihrem üblichen Kalender ab. Fünf Mal soll es ein drittes Sonntagsspiel geben, was die Möglichkeit eines "Super-Sonntags" mit drei Partien um 13.30 Uhr, 15.30 Uhr sowie um 18 Uhr eröffnet. Und fünf Mal soll es eine Partie am Montag geben. Der sportliche Hintergrund dieser Regelung ist es, den Europapokal-Teilnehmern, die donnerstags spielen müssen, mehr Zeit zur Erholung zu geben - aber die Ausweichtermine gibt es auch im Fall eines vorzeitigen Ausscheidens. Beides birgt Konfliktpotenzial: im Fall der Super-Sonntage mit den Vertretern des Amateurfußballs, bei den Montagsspielen mit den Fans der Vereine, die ihre Elf auswärts begleiten wollen. Seifert versicherte, der Montag werde nicht zum "Regel-Spieltag" für die Bundesligisten.
Auf konkrete Zahlen lässt sich Seifert nicht ein
Und wie viel genau soll das nun einbringen? Auf konkrete Zielzahlen lässt sich Seifert nicht ein, stattdessen nennt er nur einen "Korridor von 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro" - jedoch, wichtiger Nachsatz, für nationale und internationale Rechte zusammen. Das ist ganz clever. Einerseits klingt es optimistisch genug, wirklich zu einem hohen Preis zu kommen. Andererseits lässt es eine Rückfalloption zu: Denn wenn man einkalkuliert, dass die internationalen Rechte gerade 171 Millionen Euro jährlich bringen und sich diese Summe von 2018 an dank neuer Deals etwa in den USA erhöht, würde Seifert selbst dann in seinem Zielkorridor landen, wenn es für die 17 nationalen Häppchen deutlich weniger als eine Milliarde gäbe. Und unwahrscheinlich ist das nicht: Denn der aktuelle Vertrag bringt durchschnittlich 628 Millionen Euro pro Jahr.
Paket A (Pay): Freitagsspiel, alle zehn Entlastungsspiele am Sonntag bzw. Montag, Relegation, Supercup.
B (Pay): Konferenz am Samstag um 15.30 Uhr und in den englischen Wochen.
C (Pay): Alle Einzelspiele am Samstag um 15.30 Uhr und in den englischen Wochen.
D (Pay oder Free): Spiel am Samstagabend um 18.30 Uhr.
E (Pay oder Free): Die beiden regulären Sonntagsspiele um 15.30 Uhr und 18 Uhr.
F (Pay): Zweitliga-Spiele außer Montag.
G (Pay oder Free): Montagsspiel der zweiten Bundesliga.
H (Free): Je ein Spiel am 1., 17. und 18. Spieltag, Supercup.
Paket OTT: Falls ein Anbieter die Pakete A bis E erwirbt, gibt es für 102 Spiele (zwei Sonntagsspiele plus ein Spiel am Samstag um 15.30 Uhr) eine gesonderte Ausschreibung für Internet und Smartphone.