Süddeutsche Zeitung

Fußball:Hertha-Junioren brechen Spiel wegen rassistischer Beleidigungen ab

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Die Beleidigungen seien bei einem Spiel des U16-Teams in Auerbach durch Gegenspieler erfolgt, teilte der Klub mit. Titelverteidiger Michael van Gerwen kommt bei der Darts-WM zu einem mühsamen Auftaktsieg.

Meldungen im Überblick

Fußball: U16-Jugendspieler von Hertha BSC sind nach Angaben des Berliner Klubs von ihren Gegenspielern im Regionalligaspiel beim VfB Auerbach rassistisch beleidigt worden und haben die Partie deshalb abgebrochen. Das Team habe den Schiedsrichter am Samstag darauf hingewiesen und sich entschieden, das Spielfeld beim Stand von 2:0 zu verlassen, teilte Hertha mit. Der Klub verurteile "Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form". Von Auerbach lag zunächst keine Reaktion vor.

"Wir haben eine Verantwortung uns, unseren Spielern und auch der Gesellschaft gegenüber. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst, und deshalb war es die einzig richtige Entscheidung, dieses Spiel nicht fortzuführen", sagte Paul Keuter, Mitglied der Hertha-Geschäftsführung.

"Vielleicht ist diese Maßnahme ein Weckruf, dass wir alle gemeinsam - Spieler, Vereine, Verbände und Fans - endgültig diesem Problem Herr werden. In einer solchen Situation sind uns Werte und eine klare Haltung wichtiger als ein Sieg oder eine Niederlage auf dem Platz."

U23-Spieler Jessic Ngankam hatte in der vergangenen Woche nach einem Regionalligaspiel der zweiten Mannschaft der Berliner gegen den 1. FC Lok Leipzig berichtet, durch Affenlaute aus der Leipziger Fankurve und durch das Wort "Affe" von einem Gegenspieler beleidigt worden zu sein. Die Partie war für mehrere Minuten unterbrochen gewesen. Lok hatte sich von rassistischem Verhalten distanziert, Hertha verurteilte "rassistische Anfeindungen" gegen seinen Spieler "aufs Schärfste". Die Klubführung der Berliner räumte am Montag ein, dass man mit einer öffentlichen Stellungnahme zu lange gewartet habe.

Darts, WM: Titelverteidiger Michael van Gerwen ist mit einem mühevollen Sieg in die Darts-WM 2020 gestartet. Der 30 Jahre alte Niederländer bezwang am Freitagabend in London Landsmann Jelle Klaasen mit 3:1. "Mighty Mike", wie van Gerwen genannt wird, lag dabei mit 0:1-Sätzen zurück und hatte auch in den Sätzen zwei und drei mehrere knifflige Situationen zu überstehen. Der amtierende Champion hat nun über eine Woche Pause und ist in der dritten Runde erst am 22. Dezember wieder dran. Zuvor hatte Junioren-Weltmeister Luke Humphries (England) sein Erstrundenmatch gegen den einzigen Afrika-Starter Devon Petersen (Südafrika) mit 3:1 gewonnen.

Fußball, 2. Liga: Herbstmeister Arminia Bielefeld hat auch zum Abschluss der Hinrunde seine positive Serie fortgesetzt. Im Spitzenspiel beim heimstarken 1. FC Heidenheim erreichten die Ostwestfalen ein 0:0 und sind seit neun Runden ungeschlagen. Der Hamburger SV - am Sonntag (13.30 Uhr) beim SV Sandhausen - und der VfB Stuttgart - am Montag (20.30 Uhr/beide Sky) bei Darmstadt 98 - könnten mit Siegen auf zwei Punkte herankommen.

Ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gab der FC St. Pauli mit seinem angeschlagenen Trainer Jos Luhukay von sich. Nach acht Spielen ohne Sieg bezwangen die Hamburger im Kellerduell den SV Wehen Wiesbaden mit 3:1 (1:0) und und setzten sich vorerst drei Punkte vom Relegationsplatz ab. Die SpVgg Greuther Fürth setzte sich mit 5:1 (2:1) beim Karlsruher SC durch und kletterte auf Rang sechs. Der Spitzenreiter hatte durch seinen Torjäger Fabian Klos die beste Chance der ersten Halbzeit (30.). In einer unterhaltsamen Partie hatten in der zweiten Hälfte Jonathan Claus (60.) und erneut Klos (63.) das Siegtor für Bielefeld auf dem Fuß.

Weltcup, Riesenslalom: Viktoria Rebensburg hat eine Woche nach ihrem Sieg in Lake Louise einen weiteren Podestplatz im Super-G verpasst. In St. Moritz hatte Deutschlands beste Skirennfahrerin am Samstag etwas Pech mit viel Wind am Start und kam mit 0,96 Sekunden Rückstand auf Siegerin Sofia Goggia aus Italien auf Rang zehn. In der Super-G-Gesamtwertung verteidigte Rebensburg ihre Führung. Rang zwei in der Schweiz holte sich Federica Brignone aus Italien vor Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA. Kira Weidle belegte auf der WM-Strecke von 2017 Rang 19. Auch Patrizia Dorsch sammelte als 27. noch Weltcup-Punkte. Katrin Hirtl-Stanggassinger ging auf dem 42. Platz leer aus, Michaela Wenig und Veronique Hronek schieden aus.

Weltcup, Slalom: Zu viel Wind und zu viel Schnee in den französischen Alpen haben zu einer Absage des Weltcup-Slaloms in Val d'Isère geführt. Nach mehreren Verschiebungen des geplanten Starts gab der Skiweltverband diese Entscheidung am Samstag bekannt. Der Wettkampf soll nun am Sonntag (9.30/12.30 Uhr) nachgeholt werden. Wann und wo der Riesenslalom stattfinden soll, ist noch unklar. Der Slalom war im ursprünglichen Rennkalender für Sonntag vorgesehen, wegen der Wettervorhersage aber mit dem Riesenslalom getauscht und auf Samstag vorgezogen worden.

"Aufgrund der Wettersituation in Val d'Isère war es eigentlich unmöglich, dass man den Slalom durchführt. Es waren Windspitzen bis zur 100 km/h und schlechte Sicht. Die Piste haben sie soweit okay präpariert, aber die Windböen waren einfach zu stark und kein Rennen möglich", sagte Herren-Cheftrainer Christian Schwaiger. Für den Deutschen Skiverband sind Fritz Dopfer, Sebastian Holzmann, David Ketterer und Dominik Stehle im Slalom vorgesehen. Für die im Riesenslalom eingeplanten deutschen Starter Stefan Luitz, Alexander Schmid und Bastian Meisen ist die Programmänderung ärgerlich.

Basketball, NBA: Mit einer weiteren Gala-Vorstellung hat Basketballer James Harden die Houston Rockets zu einem 130:107-Sieg in der nordamerikanischen Profiliga NBA bei Orlando Magic geführt. Der 30-Jährige kam am Freitag auf 54 Punkte, nachdem er schon am Mittwoch gegen Cleveland 55 Punkte erzielt hatte. Insgesamt übertraf Harden schon zum fünften Mal in dieser Saison die 50 Punkte-Marke.

Die Rockets, bei denen Nachwuchscenter Isaiah Hartenstein in knapp sieben Minuten Einsatzzeit ohne Punkt blieb, liegen in der Western Conference damit auf dem vierten Platz. Die Tabelle im Westen führen die Los Angeles Lakers an, die im Topspiel bei Miami Heat 113:110 gewannen. Die beiden Superstars Anthony Davis und LeBron James, der einst für Miami spielte, machten mit 33 und 28 Punkten den Unterschied aus. Die Milwaukee Bucks kamen beim 127:114 bei den Memphis Grizzlies zum 17. Sieg in Serie und führen damit im Osten die Tabelle souverän an.

Basketball, EuroLeague: Der deutsche Basketball-Meister Bayern München hat seine Pleitenserie in der EuroLeague gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic setzte sich nach zuvor drei Niederlagen in Serie gegen Schlusslicht Zenit St. Petersburg mit 77:69 (37:35) durch. Nach dem fünften Sieg im 13. Spiel liegen die Bayern zumindest in Reichweite des achten Platzes (Chimki Moskau/7:6). Vor 5197 Zuschauern im Audi Dome konnten sich die Gastgeber im ersten EuroLeague-Duell überhaupt gegen die Russen zunächst nicht entscheidend absetzen, dies glückte erst im dritten Viertel. Angeführt vom Topschützen Vladimir Lucic zogen die Münchner teilweise bis auf 14 Punkte davon. Dieses Polster reichte. Lucic kam als bester Werfer der Bayern auf 17 Punkte, Greg Monroe steuerte 12 Zähler bei.

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