Süddeutsche Zeitung

Fußball:Heftiger Corona-Ausbruch bei RB Leipzig

Beim Bundesligisten sind nach dem Champions-League-Spiel in Brügge vier weitere Profis positiv. Das Dortmunder Stadion wird zum Impfzentrum. Große Ehrung für Miro Klose und Horst Eckel.

Meldungen im Überblick

Bundesliga, RB Leipzig: Das Corona-Virus greift um sich, die Austragung der Partie am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Bayer 04 Leverkusen ist derzeit aber noch nicht gefährdet. Wie der Verein am Freitag bestätigte, wurden nach Trainer Jesse Marsch und Torhüter Peter Gulacsi auch die Abwehrspieler Willi Orban und Mohamed Simakan sowie der derzeit an einem Muskelfaseriss laborierende Yussuf Poulsen und Nachwuchs-Angreifer Hugo Novoa mit einem PCR-Test positiv auf Corona getestet. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Orban war mit Erkältungssymptomen bereits vor dem Champions League-Spiel in Brügge (5:0) am Mittwoch abgereist, Poulsen hatte dort als Co-Trainer auf der Bank agiert und war damit sehr nah an der Mannschaft. Simakan war wegen Erkältungssymptomen nicht nach Brügge gereist, Novoa war beim Sieg eingewechselt worden. Alle positiv Getesteten befinden sich laut RB in häuslicher Quarantäne. Insgesamt wurden demnach 61 zum Team gehörende Personen dem PCR-Test unterzogen.

Fußball, Ehrung: Trainer-Ikone Udo Lattek, WM-Rekord-Torschütze Miroslav Klose (43), 1954er-WM-Held Horst Eckel (89), DDR-Rekordtorschütze Joachim Streich (70) und 1990er-Weltmeister Jürgen Kohler (56) sind die neuesten Mitglieder in der Hall of Fame des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Eine Jury aus führenden Sportjournalistinnen und Sportjournalisten entschied sich für dieses Quintett, das bei einer Preisverleihung im kommenden Jahr offiziell aufgenommen wird. Lattek, erfolgreichster Coach in der Bundesliga-Geschichte, war 2015 im Alter von 80 Jahren gestorben. Klose wurde als erster Spieler der deutschen 2014er-Weltmeistermannschaft in den erlauchten Kreis der Spieler in Ruhmeshalle des deutschen Fußballs gewählt.

Zuvor waren die Ehrenspielführer Fritz Walter (2002 verstorben), Franz Beckenbauer (76), Uwe Seeler (85) und Lothar Matthäus (60) sowie Sepp Maier (77), Andreas Brehme (61), Paul Breitner (70), Matthias Sammer (54), Günter Netzer (77), Gerd Müller (2021 verstorben) und Helmut Rahn (2003 verstorben) in die Gründungself berufen worden. Als erster Coach hatte Ex-Bundestrainer Sepp Herberger (1977 verstorben), Macher des "Wunders von Bern" 1954, Aufnahme gefunden. Es folgten in der zweiten Runde 2019 als weitere Hall-of-Famer Ex-Bundestrainer Helmut Schön (1996 verstorben) sowie Oliver Kahn (52), Hans-Jürgen "Dixie" Dörner (70), Wolfgang Overath (78) und Jürgen Klinsmann (57). 2020 wurden Berti Vogts (74), Michael Ballack (45), Andreas Möller (54), Klaus Fischer (71) und Rudi Völler (61) gewählt. Zur Wahl standen ausschließlich Personen, die ihre Karriere vor mindestens fünf Jahren beendet hatten. Insgesamt haben damit 27 Spieler und Trainer Aufnahme in die Hall of Fame der Männer gefunden, in die Ruhmeshalle der Frauen wurden bislang elf Spielerinnen und eine Trainerin berufen. Im kommenden Jahr werden auch hier neue Hall-of-Fame-Mitglieder gewählt.

Bundesliga, Corona: Borussia Dortmund wird einen Teil seines Stadions erneut zu einem Impfzentrum umbauen. Das gab der Verein am Freitag bekannt. Mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) können sich Interessierte ab dem 2. Dezember im Signal Iduna Park mit den mRNA-Vakzinen von Moderna und BioNTech gegen Corona impfen lassen. Das Angebot umfasst Erst- und Zweit- sowie die Booster-Impfung. Laut der Mitteilung komme "grundsätzlich" der Moderna-Impfstoff zum Einsatz, "mit dem BioNTech-Vakzin werden ausschließlich Personen unter 30 Jahren sowie Schwangere versorgt." Schon im Sommer 2021 hatte es im Dortmunder Stadion Impfungen gegeben.

Corona, Kimmich: Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Nationalspieler Joshua Kimmich nach dessen Corona- Ansteckung eine "schnelle vollständige Genesung" gewünscht. "Der Fall zeigt, wir schwer es ist, ungeimpft heute Covid zu vermeiden." In der Gruppe der Ungeimpften liege die Inzidenz weit über 1000, schrieb der SPD-Politiker bei Twitter und warnte zugleich: "Das Risiko ist unbeherrschbar." Kimmich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, hatte der FC Bayern am Mittwoch bestätigt.

Der bislang ungeimpfte 26-Jährige befand sich zuletzt in Quarantäne, nachdem er Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt hatte. Seit Wochen stand Kimmich deutschlandweit im Mittelpunkt von öffentlichen Debatten, nachdem der Bayern-Profi Ende Oktober eingeräumt hatte, nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht", hatte Kimmich sein Zögern begründet.

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