Fußball - Hannover:Pistorius: Geisterspiele auch ein Zeichen in der Krise

Bundesliga
Boris Pistorius (SPD), Minister für Inneres und Sport, spricht bei einer Pressekonferenz. Foto: Peter Steffen/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) sieht in möglichen Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga auch ein Zeichen. Zwar bestehe das Risiko, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der Corona-Krise ein falsches Signal an die Bevölkerung sende. "Aber etwas Eindrucksvolleres, als ein Fußballspiel ohne 70 000 Zuschauer im Stadion zu sehen, um zu dokumentieren, dass wir in einer Ausnahmesituation sind, kann es gar nicht geben", sagte der 60-Jährige im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch).

Dabei könne jeder "spüren, dass das alles andere ist als eine Rückkehr zur Normalität", sagte Pistorius. "Es ist im Grunde genommen die Beendigung einer Sache, an der viel dranhängt. Und, seien wir ehrlich, für viele Millionen Fußball-Fans in Deutschland würde es den Samstagnachmittag in solchen Zeiten erträglicher machen."

An einen Neustart schon am 9. Mai glaubt der SPD-Politiker, der sich mit seinen Amtskollegen in der Sportministerkonferenz am Montag beraten hatte, nicht. "Bei dem Datum des 9. Mai ist, glaube ich, eher der Wunsch Vater des Gedanken", sagte er. "Ich bin skeptisch, dass Mannschaften, die erst seit knapp zwei Wochen wieder im eingeschränkten Trainingsbetrieb sind, am 9. Mai schon wieder im Wettkampfmodus sein sollen." Davon abgesehen brauche die Installation des notwendigen Hygienekonzepts einen Vorlauf.

Die Deutsche Fußball Liga will am Donnerstag im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung das weitere Vorgehen beraten. Der Starttermin werde Pistorius zufolge nicht vor dem 30. April festgelegt werden können, wenn die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel konferieren.

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