Ein sonniger Maitag im Jahr 2052. In Hamburg gibt es richtig was zu feiern. Und zwar zum ersten Mal seit langer Zeit, denn dem HSV ist endlich die Rückkehr in die erste Liga gelungen. Und, na klar, zu diesem Anlass hat sich auch die Hautevolee der Bundesrepublik in Schale geworfen. Sogar Altkanzlerin Doro Bär (CSU) ist da. Bär, eine Exil-Hamburgerin, seitdem 2042 das bayerische Reinheitsgebot abgeschafft wurde, springt aus einem Flugtaxi und tritt ein ins Klaus-Michael-Kühne-Kolosseum, benannt nach dem legendären Präsidenten, Manager, Ehrenspielführer und Platzwart des HSV.
Kühne ist als Hologramm zugeschaltet, das Wort hat jetzt aber Bär. "Die Bayern können sich jetzt warm anziehen", ruft sie ins Mikrofon und erhält dafür Applaus der Feiergäste. Dann kommt die Altkanzlerin zur Sache: "Laut Untersuchungsausschuss ging in München nicht alles mit rechten Dingen zu", fährt sie fort, "in Hamburg besteht also ein Anspruch auf die vergangenen 30 Meisterschaften!" Bär holt tief Luft. "Das ist kein Bayern-Dusel, sondern Betrug!"
Es sind Vorwürfe, die schon länger durch die Medien geisterten: Angeblich haben die Bayern mit zwölf Mann gespielt, 30 Jahre lang, seit einem Auswärtssieg am 2. April 2022 in Freiburg.