Fußball - Hamburg:Zum neunten Mal in Serie: Die HSV Fußball AG macht Minus

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Hamburg (dpa) - Die Fußball AG des Zweitlisten Hamburger SV macht weiter Verluste. Das Geschäftsjahr 2018/19 war das neunte Jahr in Serie mit einem deutlichen Minus. Doch die Verluste fielen in der ersten Saison nach dem Bundesliga-Abstieg geringer aus als von den Verantwortlichen befürchtet.

Wie der Club am Donnerstag mitteilte, lag der Fehlbetrag zum 30. Juni 2019 bei acht Millionen Euro. Im Vorjahr hatte der Verlust bei 5,8, 2016/17 sogar bei 13,4 Millionen Euro gelegen. Für die erste Saison in der 2. Bundesliga hatten die Verantwortlichen zunächst mit einem deutlich höheren Minus gerechnet.

"Das erste Jahr in der 2. Bundesliga war von großer Unsicherheit in der Planung geprägt", sagte HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein. "Dementsprechend konservativ sind wir in das Geschäftsjahr gestartet und konnten erfreulicherweise feststellen, dass sowohl unsere Zuschauer als auch Partner uns weiterhin treu zur Seite stehen." Auch die Reduzierung der Löhne und Gehälter von 70,3 auf 42,9 Millionen Euro und Transfererlöse in Höhe von gut 28 Millionen Euro verhinderten ein größeres Minus. Insgesamt sank der Personalaufwand von 74,8 auf 47,4 Millionen Euro.

Während die Netto-Finanzschulden, die vor zwei Jahren noch bei etwa 80 Millionen Euro gelegen hatten, um 4,9 auf 54,9 Millionen Euro gesenkt wurden, stiegen die Verbindlichkeiten, vor allem durch die Neuauflage der Fananleihe, von 85,5 auf 91,2 Millionen Euro. Der Umsatz des Traditionsclubs aus der Hansestadt ging um 5,7 Prozent auf 126 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen liegt bei 31,5 Millionen Euro (2017/18: 41,6). Die Eigenkapitalquote sank von 30,1 auf 24,7 Prozent. Zum 30. Juni 2019 wurde das Eigenkapital der HSV Fußball AG auf 41,1 Millionen Euro (2017/18: 49,1) beziffert.

Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 erwartet die HSV Fußball AG Umsatzerlöse knapp oberhalb von 100 Millionen Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von mehr als zehn Millionen Euro. Das große Ziel bleibt auch für Wettstein die schwarze Null. Man wolle positive Jahresergebnisse ohne nennenswerte Sondereffekte ausweisen: "Das hätte in der Saison des Abstiegs bereits gelingen können, wenn wir uns nicht von Spielern und Trainern hätten trennen müssen. Das hätte auch im vergangenen Jahr gelingen können, wenn beispielsweise der Abgang von Spielern vor dem 1. Juli 2019 und nicht danach erfolgt wäre", sagte der Finanzvorstand.

Der HSV verfügt nach eigener Aussage über ein gutes Eigenkapitalpolster und halte ausreichend Finanzreserven in Form von Liquidität und Kreditlinien vor. Wettstein: "Wenn wir dies so beibehalten, dann wird das Ziel in absehbarer Zeit erreicht, aber eben nicht einmalig, sondern nachhaltig."

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