Fußball - Hamburg:Überwiegend friedliche Stimmung beim Duell der Stadtrivalen

2. Bundesliga
St. Paulis Waldemar Sobota und Louis Schaub vom HSV (l-r.) im Zweikampf um den Ball. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Das Hamburger Derby zwischen dem HSV und St. Pauli am Samstag ist weitgehend friedlich geblieben. Sowohl vor, während als auch kurz nach dem Spiel der Stadtrivalen verhinderte ein Großaufgebot der Polizei ein Aufeinandertreffen der beiden Fanlager. Rund 1500 Beamte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie von der Bundespolizei waren im Einsatz.

"Die Ereignisse von Freitagabend, aber auch das Verhalten im Stadion vor Spielanpfiff zeigen, dass der Einsatz von 1500 Beamten absolut notwendig war", sagte Polizei-Pressesprecher Timo Zill nach dem Spiel. "Das Konzept der strikten Fantrennung hat sich nunmehr das vierte Mal in Folge bewährt." Im Spiel ging der HSV vor heimischer Kulisse als Verlierer vom Platz. Die Rothosen mussten sich St. Pauli vor 57 000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion mit 0:2 geschlagen geben.

Im Stadion kochte die Stimmung vor dem Spiel zunächst etwas hoch. Aus dem HSV-Block wurden offenbar einige Leuchtraketen in Richtung der Gästefans abgeschossen. Noch während des Spiels seien mehrere Verdächtige festgenommen worden, die die Raketen abgefeuert haben sollen, teilte der Polizeisprecher mit. Außerdem durchbrachen St.-Pauli-Anhänger die Abtrennung zu den Heimfans. Die Polizei ging nach eignen Angaben zusammen mit den Ordnern dazwischen und verhinderte ein Aufeinandertreffen von HSV- und St.-Pauli-Fans. Das Spiel selbst verlief ohne größere Zwischenfälle. Nur zu Beginn der ersten und zweiten Hälfte wurde im HSV-Block vereinzelt Pyrotechnik gezündet. Im Gästeblock zündeten St.-Pauli-Fans nach Abpfiff Bengalo-Fackeln.

Im Vorfeld des Spiels war die Lage weitgehend entspannt geblieben. Am Vormittag zogen Fanmärsche beider Mannschaften zum Stadion. Rund 1800 St.-Pauli-Anhänger trafen sich in der Nähe der Reeperbahn, um vom Bahnhof Landungsbrücken in Richtung Stadion zu starten. Dabei sei es bis aufs Abbrennen von Pyrotechnik und einiger Böller überwiegend friedlich geblieben, teilte der Polizeisprecher mit. Gleiches gelte auch für den Fanmarsch von etwa 2500 HSV-Anhängern, die sich am Bahnhof Stellingen versammelten und von dort zum Stadion liefen.

Weniger ruhig verlief der Abend vor dem Hamburger Derby. In einer Gaststätte auf dem Großneumarkt lieferten sich Anhänger des HSV und und von St. Pauli eine Massenschlägerei. Nach Polizeiangaben waren mutmaßliche St.-Pauli-Anhänger in das Lokal gestürmt und hatten dort HSV-Anhänger angegriffen. Im Laufe der Auseinandersetzung wurden Gläser und Stühle herumgeworfen und Reizgas versprüht. Insgesamt zehn unbeteiligte Restaurantbesucher und der Wirt wurden verletzt, zwei von ihnen erlitten Kopfplatzwunden. Noch bevor die Einsatzkräfte eingetroffen waren, flüchteten beide Gruppen aus dem Lokal.

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