Fußball - Hamburg:St.-Pauli-Fanproteste: Debatte mit Grote unter Ausschluss

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Hamburg (dpa/lno) - Mehrere hundert Fans des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli haben am Donnerstagabend wie angekündigt vor dem Millerntor-Stadion gegen Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) und DFB-Vizepräsident Rainer Koch demonstriert.

Sie entrollten ein Spruchband mit der Aufschrift "Nein zum Polg-Hh!!!" (Polizeigesetz Hamburg), während im Stadion die Diskussion zum Thema "Unser Fußball - braucht neue Werte" unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auch der Presse stattfand.

Wegen der angekündigten Proteste hatten sich die Veranstalter entschlossen, die Öffentlichkeit auszuschließen. Das Ziel, über neue Werte im Fußball zu diskutieren, sehe man in der ursprünglichen Form stark gefährdet, wurde ein Sprecher des veranstaltenden Fanclubs fairnetzer.1910 auf der St.-Pauli-Homepage zitiert. "Durch die Intervention und den Protest von verschiedenen Fangruppierungen und nun auch durch politische Gruppen sehen wir einen reibungslosen Ablauf der Podiumsdiskussion nicht mehr gewährleistet und können sie daher aus Sicherheitsgründen nicht wie geplant durchführen", hatte er begründet.

"Das Präsidium bedauert die Entscheidung, denn der FC St. Pauli steht für eine offene und tolerante Diskussionskultur", erklärte der Clubchef des FC St. Pauli, Oke Göttlich.

Nach der Protestaktion am Abend dankte ein Sprecher den Anwesenden und verwies darauf, dass sowohl Fans der Süd- und Nordtribüne sowie Gegengerade erschienen seien und erklärte, dass die Werte von den Fans vorgeben werden und nicht von den Funktionären da oben. Anschließend skandierten die Fans "Andy Grote, raus aus dem Viertel" und "Fußball-Mafia DFB". Gegen 19.30 Uhr wurde im Millerntor-Stadion ein Feueralarm ausgelöst, doch die Feuerwehr zog nach wenigen Minuten wieder ab.

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