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Fußball - Hamburg:Neuendorf: "Seeler brauchte keinen Titel, um Idol zu werden"

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Hamburg (dpa) - Laut DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist die heutige Bedeutung und das internationale Ansehen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ohne Uwe Seeler kaum vorstellbar gewesen. "Uwe Seeler, Ehrenspielführer des Nationalteams, schlug die Brücke zwischen den weltmeisterlichen Generationen von 1954 und 1974, zwischen Fritz Walter und Franz Beckenbauer", sagte Neuendorf bei der Trauerfeier für die Legende des Hamburger SV am Mittwoch im Volksparkstadion.

Der frühere Torjäger habe keinen großen Titel im Trikot der Nationalmannschaft geholt, aber: "Uwe Seeler brauchte keinen Titel, um zu einem Idol zu werden", sagte Neuendorf. "Uwe Seeler ist dennoch einer der Größten, er hätte jede Trophäe verdient gehabt." Den größten Titel von allen könne man überhaupt nicht gewinnen, er werde einem verliehen. "Von den Menschen, von den Fans, und er kommt von Herzen und er verblasst nicht", sagte Neuendorf. Dieser Titel sei "Uns Uwe". Er habe ihn mit Stolz getragen und sei für ihn eine Bestätigung gewesen, so zu bleiben, wie er war. "Bescheiden, bodenständig und nahbar - ohne Allüren und Kapriolen."

Dabei erwähnte Neuendorf auch Seelers faires Verhalten nach der bitteren Niederlage im Wembley-Finale von 1966. "Uwe Seeler und seine Mannschaftskameraden haben (...) mit ihrem Verhalten und Auftreten das Bild unseres Landes in England und vielleicht auch darüber hinaus verändert", sagte der DFB-Boss.

Seeler war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und Hamburger Ehrenbürger war bereits am vergangenen Donnerstag auf dem Ohlsdorfer Friedhof im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Seeler gilt als größter Spieler des Hamburger SV. Er war zu seiner Zeit einer der weltbesten Stürmer.

© dpa-infocom, dpa:220810-99-340012/2

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