2. Bundesliga :Hürzeler-Premiere und Debatte um VAR: St. Pauli siegt

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St. Paulis Connor Metcalfe (M, Nr. 24) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit seinen Mannschaftskollegen. (Foto: Michael Schwartz/dpa/Archivbild)

Mit heftigen Diskussionen um eine VAR-Entscheidung endet das Spiel zwischen St. Pauli und Hannover. Die Hamburger gewinnen verdient 2:0. Für St. Pauli-Trainer Hürzeler war es eine besondere Partie.

Lilli Kleine und Felix Schröder, dpa

Hamburg (dpa) - Unterschiedlicher könnten die Zweitliga-Teams FC St. Pauli und Hannover 96 nicht ins Jahr starten: Während die Hamburger mit Trainer Fabian Hürzeler den zweiten Sieg nacheinander feiern, kommen die Niedersachsen nicht so recht voran und erleben die zweite Niederlage in Serie. Am Sonntagnachmittag unterlag 96 verdient bei St. Pauli 0:2 (0:2) und kassierte damit erneut einen Rückschlag im Rennen um die oberen Tabellenränge. 

Insbesondere der zweite Treffer war für Hannover ein Schlag ins Gesicht - und er wurde leidenschaftlich infrage gestellt. Aus Sicht von Mittelfeldspieler Fabian Kunze war das Tor nach der Entscheidung durch den Videoschiedsrichter (VAR) fehlerhaft: „Wenn man die Bilder sieht, ist das klar Abseits. Ich weiß nicht, wie man da auf Tor entscheiden kann“, ärgerte sich der 24-Jährige. 

Der Australier Connor Metcalfe (27. Minute) hatte mit einem schönen Schlenzer den zweiten Treffer der Hamburger erzielt. Das Tor blieb auch nach der VAR-Entscheidung umstritten. 96-Trainer Stefan Leitl sah die Situation ähnlich wie Kunze. Der Coach befand, dass die ausgebaute Führung der Hausherren „kein Tor sein darf“: „Das war ein absolut gebrauchter Tag mit einigen fragwürdigen Entscheidungen gegen uns“, bilanzierte Leitl bei der Pressekonferenz am Sonntag. 

Trainer Hürzeler hingegen wollte sich eher aus der Debatte heraushalten: „Eigentlich sollten wir uns auf VAR verlassen können, ob es Abseits war oder nicht. Das müssen andere entscheiden.“

Die Gastgeber gingen vor 29 456 Zuschauern durch Lukas Daschner (17.) zunächst in Führung, nachdem 96-Torwart Ron-Robert Zieler einen Schuss unglücklich in die Richtung des Angreifers abwehrte und Daschner nur noch einschieben musste. 

In der zweiten Halbzeit geriet Hannover nach der Gelb-Roten Karte für Innenverteidiger Phil Neumann in der 61. Minute auch noch in Unterzahl, gegen die drohende Niederlage wehrten sich die Niedersachsen anschließend kaum noch. Ein vermeintlicher weiterer Treffer von Daschner wurde nach Eingreifen des VAR noch zurückgenommen. „Dann kam die Gelb-Rote Karte und dann war der Deckel drauf für das Spiel“, sagte ein etwas ratloser 96-Coach Leitl. Damit bleibt der Abstand der Niedersachsen von acht Punkten auf den Aufstiegs-Relegationsrang bestehen. 

Bei den Hamburgern sieht die Situation nach dem zweiten Liga-Sieg unter Hürzeler bedeutend anders aus. Der Erfolg war angesichts der engen Situation in der Tabelle wichtig. Die Hamburger beendeten den Spieltag als Neunter mit vier Punkten Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz.

Auch für Hürzeler persönlich war es ein gelungener Nachmittag. Der 29 Jahre alte Coach feierte sein erfolgreiches Heimdebüt, nachdem er zum Ende des vergangenen Jahres als Nachfolger von Timo Schultz eingesetzt wurde. Für Hürzeler ist es nach dem 1:0 in Nürnberg in der Vorwoche auch der zweite Drei-Punkte-Erfolg im zweiten Ligaspiel. Die Hamburger beendeten zudem die fast 29 Jahre andauernde Sieglos-Serie im Millerntor-Stadion gegen Hannover. 

© dpa-infocom, dpa:230205-99-483035/3

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