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Fußball - Halle (Saale):Terrence Boyd zu Anschlag: "Zum Glück alles schnell" verdaut

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Halle (dpa) - Terrence Boyd, Stürmer von Fußball-Drittligist Hallescher HC, hat den rechtsextremen Terroranschlag vor zwei Wochen in der Hallenser Innenstadt in unmittelbarer Nähe miterlebt. Dies habe er inzwischen gut verkraftet, sagte er in einem Interview der "Sport Bild" (Mittwoch). "Bei mir ist alles okay. Ich konnte zum Glück alles schnell verdauen", sagte Boyd.

Der 28-Jährige hatte zum Zeitpunkt des Anschlags, bei dem zwei Menschen getötet wurden, für ein Interview in einem Café in der Nähe des Tatorts gesessen. "Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich mal in solch eine Situation gerate", sagte Boyd: "Aber als der Gastronom reinkam und sagte "Weg von den Fenstern! Draußen ist ein Amokläufer!" kam natürlich sofort Angst auf."

Sein Leben habe sich nach dem Anschlag nicht verändert. "Ich will nicht, dass irgendjemand durch solch scheußliche Taten sein Ziel erreicht und das Leben anderer nachhaltig beeinträchtigt", sagte der Deutsch-Amerikaner. Boyd wolle auch weiterhin in das Café gehen. "Nach dem Anschlag bin ich umso glücklicher, dass es für den Verein so gut läuft. Wir wollen den Hallensern die Freude zurückgeben", sagte der Angreifer.

Derzeit führt der HFC die Tabelle der 3. Liga an. Boyd hat mit sechs Toren und drei Vorlagen seinen Anteil daran. "Den Aufstieg zu packen, wäre gigantisch! Aber es wird sehr schwer, die Liga ist unheimlich stark", sagte der Stürmer.

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