Fußball:Härtetest für RB Leipzig in Old Trafford

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Angeliño ist mit Leipzig in Manchester gefordert. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Manchester (dpa) - Im Old Trafford erwartet Julian Nagelsmann trotz fehlender Zuschauer den ersten Königsklassen-Härtetest für sein Team.

Allerdings überwog trotz der kniffligen Aufgabe das Selbstbewusstsein beim Trainer von Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig vor der Partie bei Manchester United am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN). "Gegen einen besseren Gegner sind sie ebenfalls mit drei Punkten gestartet, sie werden sich nicht hinten reinigeln. Sie wissen aber auch, welche Qualitäten wir haben und was wir machen können", sagte Nagelsmann am Dienstagabend in der ehrwürdigen Spielstätte des englischen Rekordmeisters.

Zwar ist Man United mit einem 2:1 beim Vorjahresfinalisten Paris Saint-Germain in die neue Saison in der Champions League gestartet. In der stärksten Liga der Welt lief es aber bisher nicht rund. Nach sechs Partien in der Premier League steht der Club nur auf Rang 15. "Man kann den Gegner nicht immer hundertprozentig vorausschauen, ob er hoch oder tief verteidigt", meinte Nagelsmann und machte beim PSG-Spiel der Red Devils Phasen aus, "wo sie sehr hoch pressen und eine große Mann-Orientiertheit haben, ich glaube es wird eine Mischung aus beiden", analysierte Nagelsmann. Er ist sich sicher: "Sie werden sicherlich auch ein wenig Respekt haben vor der Qualität, die wir haben. Aktuell ist die Gemütslage schon so, dass wir mit mit insgesamt sechs Punkten starten wollen."

Nagelsmann wird natürlich die Heimschwäche beim Team von Ole Gunnar Solskjaer aufgefallen sein - nur einen Zähler gab es für die Red Devils vor leeren Rängen im Old Trafford. Nach dem 1:3 gegen Crystal Palace folgte ein krachendes 1:6-Debakel gegen Tottenham Hotspur mit Trainer José Mourinho. Es war die höchste Heimniederlage von United in der Geschichte der Premier League.

Zuletzt hielt sich die Hintermannschaft von United beim 0:0 gegen den FC Chelsea mit dem Offensivtrio um den Ex-Leipziger Timo Werner wacker. "Gegen Chelsea haben sie zuletzt sehr tief verteidigt, sehr stabil und wenig Torchancen zugelassen", meinte Nagelsmann.

Kapitän Marcel Sabitzer wollten zwischen dem Leipziger 3:0-Sieg über Tottenham im Champions-League-Achtelfinale der Vorsaison und der 1:6-Pleite von Manchester keine Parallelvergleiche ziehen, gab aber preis: "Wir haben einen guten Matchplan, der hat auch etwas mit Tottenham zu tun."

Er selbst absolvierte das Abschlusstraining am Dienstagabend im Old Trafford unter Flutlicht mit. "Für 90 Minuten wird es nicht reichen, wie werden sehen, wie lange der Trainer mir es zutraut", sagte der Österreicher. Auch Tyler Adams war voll dabei, einen Einsatz entscheidet der Coach erst vor dem Spiel. Routinier Kevin Kampl, dem zuletzt der Oberschenkel zwickte, steht für einen Startelfeinsatz bereit. Nordi Mukiele (Zerrung) ist in Leipzig geblieben wie auch Nationalspieler Lukas Klostermann nach seiner Knie-OP sowie der positiv auf das Coronavirus getestete Amadou Haidara und Konrad Laimer, der noch seine Reha absolviert.

United-Coach Solskjaer steht nach dem Liga-Fehlstart schon unter Druck. Allerdings sagt man dem 67-maligen Nationalspieler aus Norwegen, der mit United sechs Meistertitel und 1999 die Champions League gewann, nach, gerade dann erfolgreich zu sein. Bei der Pressekonferenz präsentierte sich der Norweger locker und entspannt. "Es ist unser Ziel, so schnell wie möglich auf zehn Punkte zu kommen. Wir konzentrieren uns morgen Abend auf die drei Punkte", sagte er.

Und er lobte seinen Trainerkollegen Nagelsmann. "Er ist ein sehr interessanter Coach. Ich weiß, dass Julian sehr anpassungsfähig ist, aber der Stil ist immer hohes Tempo, hoher Druck."

© dpa-infocom, dpa:201027-99-98088/4

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