Fußball:"Haben drei Briefe bekommen, wo jedes Mal was anderes drinsteht"

1. FSV Mainz 05 v FC Schalke 04 - Bundesliga

Meldete sich zur Videobeweis-Debatte zu Wort: Schalke-Manager Christian Heidel.

(Foto: Alex Grimm/getty)

Schalke-Manager Christian Heidel hält den Abzug des Videobeweis-Chefs Krug für eine logische Konsequenz. Favre ist von Draxler bei PSG begeistert.

Fußball, Bundesliga: Schalke-Manager Christian Heidel hat die Entmachtung des Videobeweis-Chefs Hellmut Krug als richtigen Schritt bezeichnet. "Bei aller Wertschätzung für Hellmut Krug: Der Start ist einfach schlecht, er ist der Projektleiter, dann muss die Konsequenz gezogen werden", sagte er im TV-Sender Sky. Der Deutsche Fußball-Bund hatte Krug am Montag als Projektleiter abgesetzt.

Heidel sieht das Hauptproblem des Videobeweises in der Unsicherheit bei der Umsetzung bei Schiedsrichtern und Spielern. "Ich glaube, es ist bis heute auf beiden Seiten immer noch nicht genau klar, wann der Video-Assistent eingreift", sagte er im TV-Sender Sky. "Wenn wir den elften Spieltag haben und allen ist es immer noch nicht bewusst, dann ist natürlich etwas schief gelaufen." Die Clubs hätten "in den letzten sechs Wochen allein drei Briefe bekommen (...), wo jedes Mal was anderes drinsteht. Deswegen haben wir dieses Chaos erlebt."

Grundsätzlich sieht der 54-Jährige die Technik aber positiv. "Selbst nach diesem schleppenden Start nach elf Spieltagen, der Fußball ist ein klein wenig gerechter geworden", sagte Heidel. Er warnte jedoch vor zu hohen Erwartungen: "Wir werden nicht bei 100 Prozent landen, aus einem einfachen Grund: Auch in Köln sitzen Menschen."

Fußball, Frankreich: Der ehemalige Bundesliga-Trainer Lucien Favre (60) sagt Fußball-Weltmeister Julian Draxler (24) von Paris St. Germain eine Weltkarriere voraus. "Julian Draxler ist für mich die größte Überraschung. Trainer Unai Emery hat für ihn eine neue, etwas ungewöhnliche Rolle gefunden, die er bisher perfekt ausfüllt", sagte der ehemalige Berliner und Mönchengladbacher Trainer.

Favre weiter: "Fakt ist: Draxler ist ein toller Spieler, der es zum absoluten Topstar bringen kann, wenn er so weitermacht und man ihm Vertrauen gibt. Bei PSG kommen seine Stärken wunderbar zum Tragen. Er kann Neymar, Mbappe und Edison Cavani füttern, wie sie es sich wünschen, und selbst immer wieder den Torabschluss suchen." Der Ex-Schalker war vor seinem Wechsel in die französische Hauptstadt beim Bundesligisten VfL Wolfsburg nicht zurechtgekommen.

Als negativ empfindet der Schweizer Fußballlehrer unterdessen in der französischen Ligue 1 die Dominanz von Paris: "So traurig es ist, PSG wird in diesem Jahr nicht zu stoppen sein. Wenn sie von längeren Ausfällen verschont bleiben, gehören sie zu den besten Mannschaften der Welt." In der Champions League hatte PSG den deutschen Meister Bayern München mit 3:0 entzaubert. Mit Neymar und Kylian Mbappe, "der auf dem Weg zu absolutem Weltklasse-Niveau" und "kaum aufzuhalten ist", sei PSG "in dieser Saison wohl so stark wie noch nie zuvor".

Fußball, Bundesliga: In der medizinischen Abteilung von Bayern München gibt es einen überraschenden Personalwechsel. Wie der deutsche Rekordmeister am Montag mitteilte, hat Mannschaftsarzt Volker Braun die Klubführung darum gebeten, ihn von seiner Tätigkeit zu entbinden. Der 44 Jahre alte Orthopäde und Unfallchirurg arbeitete seit neun Jahren für den FC Bayern, nach dem Rückzug von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt 2015 als Mannschaftsarzt der Profis. Er wolle sich verstärkt um seine Praxis und seine Familie kümmern, sagte Braun. Über seine Nachfolge will der Klub in den kommenden Tagen nach eigenen Angaben intern beraten.

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