Fußball - Freiburg im Breisgau:Freiburg gewinnt dank Standards und Günter das Union-Duell

Baden-Württemberg
Roland Sallai von Freiburg und Christopher Lenz von Berlin (v-h.) in Aktion. Foto: Patrick Seeger/dpa (Foto: dpa)

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Freiburg (dpa) - Freiburgs Trainer Christian Streich und sein Berliner Kollege Urs Fischer waren sich in ihrer Analyse einig. Der Wille war am Samstag ein entscheidender Grund für das 3:1 (1:0) der Breisgauer gegen Union. Der SC Freiburg habe den Sieg "mehr gewollt", sagte Fischer und sprach respektvoll von einer "Ekligkeit" der Gastgeber. Zweimal hatte der Sport-Club in dieser Saison schon gegen die Berliner verloren, es war ein besonderer Ansporn gewesen.

"Es war schon so, dass man gesehen hat, dass wir uns nicht wieder so abkochen lassen wollten. Wir haben diesmal so richtig dagegen gehalten", sagte Streich und nahm zufrieden die Glückwünsche des Union-Trainers entgegen. Mit nun 36 Punkten sollten sich die Badener voraussichtlich keine Gedanken mehr über einen Abstieg machen müssen, sondern können sich stattdessen sogar weiterhin Chancen auf die Qualifikation zur Europa League ausrechnen.

Auch Aufsteiger 1. FC Union hat vorerst noch neun Zähler Abstand zum Abstiegs-Relegationsrang, verpasste es aber, sich erfolgreich auf das schwierige Heimspiel gegen den FC Bayern München am nächsten Samstag einzustimmen. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen für die Fehler. Man hat in vielen Szenen gespürt, dass Freiburg einen Schritt voraus war", sagte Verteidiger Neven Subotic. Fischer bilanzierte: "Wenn wir uns selber nicht am Limit bewegen, wird es einfach schwierig."

Nach der Niederlage im Hinspiel in Berlin und dem Zweirunden-Aus im DFB-Pokal gegen Union erzielten Roland Sallai (34. Minute), Christian Günter (55.) und Nationalspieler Robin Koch (82.) die Tore für die Freiburger. Für die zu harmlosen Berliner verkürzte Sebastian Andersson (61.). Neben der nächsten Niederlage drei Tage nach dem Pokal-Aus in Leverkusen verlor Union in der Schlussphase noch Marvin Friedrich mit Gelb-Rot. Aufseiten der Freiburger verletzten sich Günter und Manuel Gulde. Eine genaue Diagnose stand zunächst aus.

Den Badenern halfen nach ihrer über Wochen anhaltenden Abschlussschwäche diesmal zwei Standardtore und die Entschlossenheit von Günter, der den Ball vor 24 000 Zuschauern ins rechte obere Toreck drosch. Mit dem Erfolg überwand der Sport-Club auch einen Aufsteiger-Komplex. Gegen die drei Bundesliga-Neulinge waren zuvor in dieser Saison nur drei von 15 möglichen Punkten herausgesprungen.

Eine Woche, nachdem das Spiel von Union gegen Wolfsburg wegen der Schmähungen gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp kurz vor dem Abbruch gestanden hatte, gab es vor den Augen von DFB-Präsident Fritz Keller auch diesmal Protestbanner der Fans. "DFB Dietmars Fußball Bund" stand unter anderem auf einem Banner in der Freiburger Fan-Kurve. "Eure Dialoge mehr Schein als Sein" hieß es aufseiten der Union-Fans. Auslöser des Konflikts zwischen Teilen der Fans und dem DFB ist der Widerruf der Bewährungsstrafe für die Fans von Borussia Dortmund, die ihr Team für zwei Spielzeiten nicht zur TSG Hoffenheim begleiten dürfen.

Ein Notfalleinsatz sorgte in der zweiten Hälfte kurzzeitig für Stille in der Freiburger Kurve. Schon bald aber unterstützen die Fans ihre Elf wieder, per Durchsage kam Entwarnung.

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