Die Entscheidung darüber, wer am letzten Spieltag dieser Saison in der Fußball-Bundesliga der Frauen die Meisterschale überreicht bekommen würde, war zwar schon vor zwei Wochen gefallen: Der FC Bayern hat sich zum dritten Mal in Serie den Titel gesichert. Etwas Spannung hielt der Sonntag trotzdem bereit. Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg kämpften im Fernduell noch um die direkte Champions-League-Qualifikation. Aber auch diese Frage war dann relativ zügig beantwortet. Die Eintracht gewann zwar durch die Treffer von Geraldine Reuteler (20. Minute) und Nicole Anyomi (37.) gegen RB Leipzig. Weil aber Jule Brand (4.), Sveindis Jonsdottir (8.) und Caitlin Dijkstra (14.) die parallel laufende Partie schon in der ersten Viertelstunde für Wolfsburg entschieden und für Bayer Leverkusen nur Cornelia Kramer (75.) traf, änderte sich nichts mehr an der Tabellenkonstellation.
Die Frankfurterinnen haben die Saison zum vierten Mal nacheinander auf Tabellenplatz drei beendet und müssen in der Champions League den Umweg über die Qualifikation nehmen. Wolfsburg kann sich mit einem Punkt mehr als Zweitplatzierter mit der Aussicht auf internationale Spiele zumindest etwas trösten in einer ansonsten enttäuschenden Runde. Erstmals seit 2012 bleibt der VfL titellos und das in einer schwierigen Phase des Umbruchs. Nicht nur war Trainer Tommy Stroot im April überraschend zurückgetreten, auf ihn folgt Wolfsburgs früherer Erfolgscoach Stephan Lerch. Insgesamt zehn Spielerinnen werden den Verein verlassen, darunter Leistungsträgerinnen wie Marina Hegering, Kathrin Hendrich und Jule Brand.
Nach Union Berlin und dem 1. FC Nürnberg steigt auch der Hamburger SV auf
Wenn es nach der Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) weitergeht, werden durch die Aufstockung erstmals 14 und damit zwei Klubs mehr als bisher an der Bundesliga teilnehmen. Traditionsverein 1. FFC Turbine Potsdam ist dann nicht mehr dabei, dafür kommen drei neue Mitglieder aus der zweiten Bundesliga hinzu. Die Fußballerinnen des Hamburger SV hatten ihre Saison schon mit dem erst in der Verlängerung verpassten Einzug ins Pokalfinale zu einer besonderen gemacht. Nun kam einen Tag nach den HSV-Männern der Aufstieg als Tabellendritter dank eines 3:0-Sieges gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg hinzu – 13 Jahre nachdem der HSV sein Frauenteam aus der Bundesliga abgemeldet hatte. Neben den Hamburgerinnen steigen auch die Teams des 1. FC Nürnberg und von Union Berlin auf.