Fußball:Ein beliebtes Zuschussgeschäft

Fußball: Die höchste TV-Quote der Saison 2021/2022: Als Sarah Zadrazil (links) mit dem FC Bayern am fünften Spieltag auf Jana Feldkamp (rechts) und die TSG Hoffenheim traf, schalteten in der ARD 1,52 Millionen Zuschauer ein.

Die höchste TV-Quote der Saison 2021/2022: Als Sarah Zadrazil (links) mit dem FC Bayern am fünften Spieltag auf Jana Feldkamp (rechts) und die TSG Hoffenheim traf, schalteten in der ARD 1,52 Millionen Zuschauer ein.

(Foto: Oryk Haist/Imago)

In der Saison 2021/2022 sind die Einnahmen der Fußball-Bundesliga der Frauen auf einen Rekordwert gestiegen - die Ausgaben allerdings auch.

Die Fußball-Bundesliga der Frauen war in der vergangenen Saison vor der erfolgreichen Europameisterschaft weiterhin ein Zuschussgeschäft. Die zwölf Vereine machten im Schnitt einen Verlust in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Dies geht aus dem am Montag vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veröffentlichten Report für die Spielzeit 2021/22 hervor. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen auf einen Rekordwert von insgesamt 17 Millionen Euro - bei Rekordausgaben von 35 Millionen Euro. In der Saison zuvor hatten diese Werte bei etwa 15 Millionen und fast 30 Millionen Euro gelegen. Für die im Vergleich zu 2017/18 um 40 Prozent höheren Einnahmen sind nach DFB-Angaben vor allem die zusätzlichen Erträge aus der Champions League verantwortlich. Im Durchschnitt hat jeder Verein 1,42 Millionen Euro eingenommen.

"Was Sichtbarkeit, Reichweite und Erträge angeht, konnte unsere Liga erneut zulegen", sagte DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch in einer Medienrunde. Betont wurde bei der Präsentation, dass dem DFB die roten Zahlen keine großen Sorgen bereiten. Die Liga befinde sich "in keiner wirtschaftlich bedrohlichen Situation". Das Saisonergebnis zeige vielmehr, dass die Männer-Profiklubs "noch stärker in den Frauenfußball investieren" und Fehlbeträge teilweise ausgleichen würden. Die Kaderkosten stiegen im Schnitt auf über 1,6 Millionen Euro (Vorsaison 1,3 Mio.). Für reine Frauenfußballklubs wie den 1. FFC Turbine Potsdam oder die SGS Essen wird es angesichts der finanzstärkeren Konkurrenz wohl eine immer größere Herausforderung, mithalten zu können.

Für die aktuelle Spielzeit - nach der begeisternden EM in England mit Rekord-Einschaltquoten im Fernsehen - rechnet der DFB mit einem weiteren Aufschwung. "Die laufende Saison 2022/2023 bricht schon jetzt alle Rekorde", sagte Mammitzsch auch mit Blick auf die Zuschauerzahlen. 2021/22 kamen durchschnittlich 806 Fans in die Stadien, inzwischen sind es schon mehr als 3000. Nicht zuletzt dank der Einführung sogenannter Highlight-Spiele in großen Stadien hat sich der Zuspruch deutlich erhöht. Zum Auftakt zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern kamen mit 23 200 Besuchern so viele wie nie in der 33-jährigen Geschichte der Frauen-Bundesliga. In den ersten zehn Spieltagen bis zur Winterpause kauften 183 477 Menschen Tickets, im Schnitt pro Spiel also 3058. Damit wurde der Rekordwert von 173 438 Zuschauern nach der gesamten Saison 2013/2014 bereits gebrochen.

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