Die Fußballerinnen des FC Bayern München sind vorzeitig zum sechsten Mal deutscher Meister. Durch das 2:1 (2:0) bei Bayer Leverkusen ist das Team des norwegischen Trainers Alexander Straus in den letzten beiden Spielen nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Die Münchnerinnen, die ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen, können damit wie 2015 eine Saison ohne Niederlage schaffen. Saisonübergreifend ist München in 37 Liga-Partien seit dem 1:2 bei Dauer-Rivale VfL Wolfsburg am 23. Oktober 2022 ungeschlagen. Der VfL ist auch am Donnerstag beim Pokalfinale in Köln (16 Uhr, ZDF und Sky) der Gegner. Die Wolfsburgerinnen haben diese Trophäe zuletzt neunmal in Serie gewonnen, München bisher nur einmal im Jahr 2012.
Der Tabellensechste aus Leverkusen hatte im Vorjahr durch ein 0:0 noch eine vorzeitige Meisterfeier des FC Bayern verhindert. Diesmal zeichnete sich unter den Augen von Bayern-Präsident Herbert Hainer und dem künftigen Bundestrainer Christian Wück schnell ab, dass sich das nicht wiederholen wird. Die englische Europameisterin Georgia Stanway (18. Minute) und Nationalspielerin Linda Dallmann (27.) trafen vor 2817 Zuschauern im ausverkauften Ulrich-Haberland-Stadion schon vor der Pause. Nikola Karczewska verkürzte für Leverkusen (63.) und die Bayern kamen durchaus nochmal ins Wanken.
"Es ist der Lohn für ein ganzes Jahr harte Arbeit und auch Ausdruck dafür, dass diese Mannschaft reift und eine imposante Entwicklung durchläuft", sagte Klubchef Hainer. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen meinte sogar: "Ich bin überzeugt: Ihr könnt eine Ära prägen." Für die Bayern-Frauen ist es der sechste Titeltriumph nach 1976, 2015, 2016, 2021 und 2023. Straus, seit 2022 in München, hatte schon vor der Entscheidung betont, dass der jetzige Erfolg "ein größeres Ding" sei als im Vorjahr. Man habe nun Stabilität in die Leistungen gebracht. "Der Titel würde mir alles bedeuten. Deshalb bin ich hier, deshalb habe ich meine Heimat verloren", sagte der 48-Jährige. Nach dem Sieg in Leverkusen prognostizierte er selbstbewusst am Mikrofon von DAZN, sein Team werde in den kommenden Jahren "noch besser werden. Wir werden massiv sein!"