Die Frauen-Bundesliga hat den ersten Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Verband im Stil der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei den Männern gemacht. Elf der zwölf Klubs haben unter dem Namen „Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt“ eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet. Pokalsieger VfL Wolfsburg soll eng mit der GbR kooperieren, kann aber „aus konzerninternen Gründen“ der Gesellschaft nicht beitreten. Zweck des Zusammenschlusses ist laut einer Mitteilung von Eintracht Frankfurt „die konzeptionelle Entwicklung und Ausrichtung der Frauen-Bundesliga in ein sich selbst tragendes und eigenständiges Ökosystem“ – die Liga soll professioneller, finanziell eigenständiger und international wettbewerbsfähiger werden.
Für die Umsetzung hat sich aus den Vereinen heraus eine Taskforce formiert, die von allen Klubs das Mandat erhalten hat. In dem Gremium sind Wolfsburg, Frankfurt, Bayern München, RB Leipzig, der 1. FC Köln, die TSG Hoffenheim, die SGS Essen, der SC Freiburg und Werder Bremen vertreten. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB), unter dessen Dach die Bundesliga organisiert ist und der für die kommende Saison bereits die Aufstockung der Eliteklasse von 12 auf 14 Teams beschlossen hat, sitzt mit am Tisch. Die Taskforce soll einen unabhängigen Geschäftsplan für die Liga entwickeln. „Mit einer Neustrukturierung der Bundesliga wollen wir die Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum schaffen“, sagte Bianca Rech, Direktorin Frauenfußball des FC Bayern.
Der aus dem Frühjahr 2023 stammende Professionalisierungsplan des DFB war Grundlage für die Klubs, sich weiterführend mit strategischen Zukunftsszenarien zu befassen, heißt es, und mündete nun in der Gründung der Gesellschaft. Die Frauen-Bundesliga stehe sowohl national als auch international vor großen Herausforderungen, sagte Frankfurts Frauenchefin Katharina Kiel: „Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Klubs durch den stark wachsenden Markt des Frauenfußballs mit einem immer größer werdenden Ausgabendruck umgehen müssen.“ Die Gründung der Taskforce sei ein sehr wichtiger Schritt hin zu einer „attraktiven und wettbewerbsfähigen Liga und gleichzeitig Ausdruck der Einheit unter den Klubs“.
Bisher sind die Frauenteams häufig Zuschussgeschäfte für die Vereine und werden zum Teil mit den Einnahmen aus dem Männerfußball finanziert. Dies soll sich nun ändern.