Der FC Bayern boomt. Stunden vor der spektakulären Rückkehr von Vereinspatron Uli Hoeneß ins Präsidentenamt verkündete der deutsche Rekordmeister bereits Rekorde bei Umsatz und Gewinn. Der vom Verein ausgegliederte Gesamtkonzern steigerte im Geschäftsjahr 2015/16 seinen Umsatz um über 100 Millionen Euro auf eine Bestmarke von 626,8 Millionen Euro. Das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr (523,7 Millionen). Der Gewinn liegt bei 33 Millionen Euro und damit rund zehn Millionen Euro über der Rekordmarke beim Überschuss nach Steuern von 23,8 Millionen aus der Saison 2014/15.
Vorrangiges Ziel sei, "regelmäßig die notwendigen Investitionen in den Lizenzspielerkader zu tätigen, um weiterhin in der europäischen Top-Elite konkurrenzfähig zu sein", versicherte Finanz-Vorstand Jan-Christian Dreesen.
Festgeldkonto wächst weiter an
Was die Finanzen angeht, spielt der FC Bayern national in einer anderen Liga. Die Nummer zwei, Borussia Dortmund, hatte zuletzt einen Umsatz von 376,3 Millionen Euro und einen Gewinn von 29,4 Millionen Euro verkündet. International liegen die Münchner noch klar hinter dem FC Barcelona, der seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 679 Millionen Euro angab. Gestiegen sind allerdings auch die Ausgaben beim FC Bayern: Das gesamte Personal, also Spieler und Angestellte, verschlang 260,3 Millionen Euro, 33 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Zugleich wuchs allerdings auch das legendäre "Festgeldkonto" von 176,7 auf 190,3 Millionen Euro an, das Eigenkapital konnte der Konzern von 411,5 auf 424,6 Millionen Euro steigern.Bei den Einnahmen waren die deutlich gestiegenen Erträge aus Sponsoring und Vermarktung (169,8 Millionen Euro im Vergleich zu 113,9 Millionen Euro in 2014/15) erstmals größer als jene aus dem Spielbetrieb (166,0/137,6). Teils deutlich stiegen auch die Erträge aus der TV- und Hörfunkvermarktung (83,4/58,3) sowie beim Merchandising (108,2/101,7).Von den guten Zahlen profitiert unter anderem der FC Bayern München e.V., mit 75 Prozent größter Anteilseigner der FC Bayern München AG. Er erhält eine Dividende von neun Millionen Euro.
Zudem stieg die Zahl der Mitglieder beim weltweit größten Sportverein von 270 329 auf 284 041 an.