Süddeutsche Zeitung

Fußball:FC Bayern entlässt Ancelotti

  • Der FC Bayern zieht nach dem 0:3 in Paris die Konsequenzen: Trainer Carlo Ancelotti muss gehen.
  • Das bestätigte der Verein am Donnerstagnachmittag. Vorerst übernimmt Assistent Willy Sagnol die Mannschaft.

Nach der 0:3-Niederlage gegen Paris Saint-Germain in der Champions League müsse der FC Bayern "Klartext reden und Konsequenzen ziehen", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt. Dies ist nun passiert: Der Klub hat sich an diesem Donnerstag von Trainer Carlo Ancelotti getrennt.

"Die Leistungen unserer Mannschaft seit Saisonbeginn entsprachen nicht den Erwartungen, die wir an sie stellen", erklärte Rummenigge in einer offiziellen Mitteilung des FC Bayern. Auch das italienische Betreuerteam Ancelottis - Davide Ancelotti, Giovanni Mauri, Francesco Mauri und Mino Fulco - wurde freigestellt. Vorerst soll Assistent Willy Sagnol, 40, die Mannschaft des deutschen Fußball-Rekordmeisters übernehmen.

Ancelotti kam erst 2016

Die Bayern zogen damit Konsequenzen nach einigen sportlichen Niederschlägen. Beim 0:3 gegen Paris hatte das Team unstrukturiert und teilweise überfordert gewirkt. Ancelotti war angelastet worden, sich mit der Aufstellung verzockt zu haben. Am vergangenen Freitag hatte die Mannschaft zudem in der Bundesliga eine 2:0-Führung gegen den VfL Wolfsburg verspielt - auch das hatte den Klubverantwortlichen nicht gefallen. "Ich darf mich bei Carlo für die Zusammenarbeit bedanken und bedauere die Entwicklung, die sie genommen hat", erklärte Rummenigge weiter: "Carlo ist mein Freund und wird es bleiben, aber wir mussten hier eine professionelle Entscheidung im Sinne des FC Bayern treffen."

Erst seit Juli 2016 war Ancelotti, der zuvor unter anderem den AC Mailand und Real Madrid trainiert hatte, Coach in München. Er hatte die Mannschaft von Pep Guardiola übernommen und führte sie zur Meisterschaft, scheiterte allerdings in der Champions League bereits im Viertelfinale an Real Madrid und im DFB-Pokal im Halbfinale an Borussia Dortmund.

Derzeit sind die Münchner nur Dritter in der Bundesliga-Tabelle. In den ersten sechs Partien kassierten sie bereits ein Unentschieden und eine Niederlage - ein für den Klub mäßiger Saisonstart. Vor der Länderspielpause treten die Münchner am Samstag bei Hertha BSC an. In ersten Gerüchten, wer Ancelotti nachfolgen könnte, fällt der Name Thomas Tuchel. Der Ex-Trainer von Borussia Dortmund ist vereinslos und wohnt in München.

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