Gipfel zu Gewalt im Fußball:Stadionverbote soll künftig eine zentrale Kommission aussprechen

Fans brennen beim Derby zischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig Pyrotechnik ab. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Die Innenministerien und die Spitzen von DFB und DFL planen Gewalttäter künftig einheitlicher auszuschließen – das ist ein Ergebnis eines Treffens in München.

Im deutschen Fußball soll es künftig eine zentrale Kommission für Stadionverbote geben. Die Innenministerien und die Spitzen von DFB und DFL einigten sich bei einem Treffen in München darauf, Gewalttäter künftig einheitlicher von den Stadien auszuschließen. Eine entsprechende Kommission soll gebildet und bei der DFL angesiedelt werden, schilderte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Anschluss an das Gespräch. Details dieses neuen Vorgehens sollten noch besprochen werden.

Die Politik glaubt, durch einen konsequenteren Ausschluss von Fans aus den Fußballarenen für weniger Gewalt zu sorgen. Experten und Fanvertreter entgegnen indes, dass derartige Maßnahmen keine Auswirkungen haben dürften und appellieren für mehr Dialog statt Sanktionen.

Schon vor Beginn des Termins hatte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke dem Vorwurf aus der Politik widersprochen, dass der Fußball ein großes Problem mit Fangewalt habe. „Ich finde, dass das Fußball-Erlebnis sehr friedlich ist“, sagte Watzke der Deutschen Presse-Agentur vor Betreten des Sitzungssaals am Münchner Flughafen. Der langjährige Dortmunder Manager räumte ein, dass es „immer mal Auswüchse gibt, aber das ist in der ganzen Gesellschaft so“.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungTreffen von Innenministern, DFB und DFL
:Der Gipfel für Stadionsicherheit ist eher der Gipfel für Drohgebärden

Kommentar von Sebastian Fischer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: