Fußball:Ex-Bayern-Spieler Zobel trainiert Kreisligisten

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Er wurde mit dem FC Bayern deutscher Meister, jetzt kehrt er an die Amateurbasis zurück. Konstantin Rausch will mit Russland zur Fußball-WM. Angelique Kerber übersteht die Favoritenkrise in Miami.

Fußball, Rainer Zobel: Der ehemalige Bundesliga-Coach Rainer Zobel kehrt an die Amateurbasis zurück. Der mittlerweile 67-Jährige übernimmt in der kommenden Saison beim Braunschweiger Kreisligisten FC Wenden das Amt des Trainers. "Ich freue mich auf die Arbeit und bin überzeugt, dass wir gemeinsam erfolgreich sein können", sagte Zobel der Braunschweiger Zeitung. Als Spieler bestritt der Niedersachse zwischen 1970 und 1976 180 Bundesligaspiele für den deutschen Rekordmeister Bayern München. Höhepunkte seiner Trainerlaufbahn waren der Bundesliga-Aufstieg mit den Stuttgarter Kickers 1991 sowie drei nationale Titel mit Al-Ahly Kairo zwischen 1998 und 2000.

Fußball, Konstantin Rausch: Mittelfeldspieler Konstantin Rausch von Darmstadt 98 hofft auf eine Teilnahme an der Fußball-WM 2018. Der 26-Jährige wurde im russischen Koschewnikowo geboren und könnte deshalb bei der Weltmeisterschaft in zwei Jahren für den Gastgeber auflaufen. "Ich denke, dass es nicht unrealistisch ist, dass ein Spieler wie ich das packen kann. Ich werde natürlich Gas geben, um das zu schaffen", sagte Rausch dem Kicker.

Der Flügelspieler kam im Alter von sechs Jahren nach Deutschland. Im Juniorenbereich absolvierte er insgesamt 51 Länderspiele für mehrere deutsche Auswahlteams. Den russischen Pass hat er sich bereits gesichert. Er sei vom russischen Verband zwar noch nie eingeladen, aber schon einmal kontaktiert worden. "Das war der Grund, weshalb ich den Pass haben wollte. Es ist gut, dass ich das erledigt habe. Alles andere wird man sehen", sagte Rausch.

Tennis, Miami: Mit einem Kraftakt bis nach Mitternacht hat sich Angelique Kerber in das Viertelfinale beim Tennis-Turnier in Miami gespielt. Als zusätzliche Belohnung für den 6:2, 3:6, 6:4-Erfolg gegen die Ungarin Timea Babos wird sich die Australian-Open-Siegerin in der kommenden Woche wieder vom dritten auf den zweiten Rang der Weltrangliste schieben. Die bisherige Nummer zwei, Agnieszka Radwanska aus Polen, war im Achtelfinale ebenso ausgeschieden wie die Weltranglisten-Erste Serena Williams aus den USA.

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Kerber machte es besser. "Ich habe gewonnen, und in der nächsten Runde zu stehen, ist einfach ein tolles Gefühl", sagte die 28-Jährige, die sich in Florida von einer kleinen sportlichen Krise nach ihrem Triumph in Melbourne befreit. In typischer Manier drehte sie nach einem Break von Babos im entscheidenden Satz noch die Partie und holte sich fünf der letzten sechs Spiele. "Ich habe versucht, bis zum letzten Punkt zu kämpfen. Ich habe daran geglaubt, dass ich noch die Wende schaffen kann", sagte Kerber nach der 2:08 Stunden langen Partie in der Nacht zum Dienstag.

In der Runde der letzten Acht trifft Kerber an diesem Mittwoch auf die Amerikanerin Madison Keys, gegen die sie drei der bisherigen vier Vergleiche gewann. Bei einem weiteren Sieg könnte im Halbfinale die Weißrussin Viktoria Asarenka warten. Die Damen-Konkurrenz auf der Insel Key Biscayne ist mit mehr als 6,8 Millionen Dollar dotiert. Nach dem Aus der achtmaligen Miami-Siegerin Serena Williams, die im Achtelfinale 7:6 (7:3), 1:6, 2:6 gegen die Russin Swetlana Kusnezowa verlor, gab es auch im mit sieben Millionen Dollar dotierten Herren-Turnier einen Favoritensturz. Der an Nummer zwei gesetzte Schotte Andy Murray scheiterte in der dritten Runde mit 7:6 (7:1), 4:6, 3:6 am Bulgaren Grigor Dimitrow.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks im Kampf um die Playoffs einen enorm wichtigen Sieg gefeiert. Die Texaner, die nach zehn Niederlagen in den vergangenen zwölf Begegnungen aus den Playoff-Rängen gefallen waren, siegten bei den Denver Nuggets mit 97:88 (50:46). Nowitzki blieb dabei eher unauffällig, traf nur vier seiner 17 Würfe aus dem Feld und kam am Ende auf zehn Punkte und vier Rebounds. Bester Werfer für Dallas war Dwight Powell, der 16 Zähler beisteuerte. Durch den 36. Saisonerfolg liegt der NBA-Champion von 2011 zwar weiter nur auf Platz neun der Western Conference und damit außerhalb der Playoff-Ränge, weist aber dieselbe Bilanz auf wie Texas-Rivale Houston Rockets (36:38).

Nationalspieler Dennis Schröder machte derweil mit den Atlanta Hawks einen weiteren Schritt in Richtung Endrunde. In einem engen Spiel bei den Chicago Bulls setzten sich die Hawks mit 102:100 (52:45) durch. Schröder kam dabei in 18 Minuten Einsatzzeit auf 14 Punkte und einen Assist. Matchwinner für die Hawks war derweil Schröders Spielmacher-Kollege Jeff Teague, der mit 26 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft war und auch die beiden entscheidenden Freiwürfe kurz vor dem Ende verwandelte. Durch den vierten Sieg in Serie liegt Atlanta in der Eastern Conference weiter auf Platz drei hinter den Cleveland Cavaliers mit LeBron James und den Toronto Raptors.

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Von Thomas Hummel

Fußball, Niederlande: Schalke-Stürmer Klaas Jan Huntelaar und Oranje-Torwart Jasper Cillessen sind am Sonntag in Alkmaar beim Training der Fußball-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf das Freundschaftsspiel gegen England am Dienstag unglücklich zusammengeprallt. Dabei trat Huntelaar dem Ajax-Torwart mitten ins Gesicht und brach dem Keeper die Nase. Cillessen blieb schreiend vor Schmerz auf dem Feld liegen und fällt für das Spiel gegen die Three Lions aus.

"Ich wollte ihm noch ausweichen. Aber ich haben ihn mit meinem Fuß getroffen", sagte Huntelaar der Zeitung AD. Bondscoach Danny Blind deutete derweil an, Huntelaar gegen England einzusetzen. Gegen Frankreich (2:3) hatte der Gelsenkirchener noch auf der Bank gesessen. Eine dreiwöchige Zwangspause muss Oranje-Kapitän Wesley Sneijder Galatasaray) einlegen. Er hatte sich beim Duell gegen Frankreich am Freitag am Fuss verletzt. Daley Blind (Manchester United) und Ajax-Kapitän Davy Klaassen meldeten sich ebenfalls verletzt ab. Für die Verletzten nominierte Blind Mittelfeldspieler Marco van Ginkel (PSV Eindhoven) und Torwart Michel Vorm (Tottenham) nach.

Eishockey, Playoffs: Rekordmeister Eisbären Berlin ist im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft an den Kölner Haien gescheitert. Im entscheidenden siebten Spiel unterlag die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp dessen Ex-Verein daheim mit 2:3 (0:1,2:2,0:0). Die Eisbären vergaben damit am Montag auch die zweite Chance, die Serie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Im Playoff-Halbfinale am Mittwoch bekommen es die Kölner Haie nun mit Hauptrunden-Sieger EHC München zu tun.

Die Grizzlys Wolfsburg treten gegen die Nürnberg Ice Tigers an. Der siebenmalige Champion Berlin hat nach zwei desaströsen Jahren erneut nichts mit der Titelentscheidung zu tun. In den vergangenen beiden Spielzeiten war für die Eisbären jeweils schon in der ersten Playoff-Runde Schluss. Auch mit dem gebürtigen Kölner Krupp, der seine erste komplette Saison mit Berlin bestritt, können sie nicht an ihre dominanten Zeiten anknüpfen. Vor 12 443 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof brachte Haie-Nationalspieler Patrick Hager (6.) die Gäste in Führung. Auswahl-Kollege Philip Gogulla (32.) und Dragan Umicevic (34.) erhöhten für den Hauptrunden-Siebten. Für die Gastgeber verkürzten Ende des zweiten Drittels Micki DuPont (37.) und Mark Olver (39.).

Handball, DHB-Frauen: Jakob Vestergaard ist nach nur einem Jahr nicht mehr Handball-Bundestrainer der Frauen. Der 41 Jahre alte Däne und der Deutsche Handballbund (DHB) beendeten am Ostermontag überraschend mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit. Laut der Mitteilung des Verbandes ist die Trennung einvernehmlich erfolgt. Als Grund wurde eine fehlende Basis für die Zusammenarbeit genannt. Der ursprünglich bis 31. Dezember 2017 und damit bis nach der Heim-WM gültige Vertrag wird aufgelöst.

"Wir haben die Situation offen und ehrlich analysiert. Dabei mussten wir erkennen, dass unsere Wege für den Erfolg des deutschen Frauenhandballs nicht mehr zusammenfinden werden. Die Gründe sind vielfältig und liegen auf beiden Seiten", erklärte Bob Hanning, Vizepräsident Leistungssport im DHB. Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Mit Blick auf die anstehende EM-Qualifikation im Juni und die Heim-WM vom 1. bis 17. Dezember 2017 wolle der Verband "zeitnah einen neuen Bundestrainer präsentieren". Vestergaard hatte das Amt erst vor einem Jahr von seinem Landsmann Heine Jensen übernommen. "Wir sind uns einig, dass es leider keine Basis für eine weitere Zusammenarbeit mehr gibt", sagte der Däne. In den fünf Länderspielen dieses Jahres hatte es nur einen Sieg gegeben.

Fußball, England: Englands Fußball-Nationaltrainer Roy Hodgson bekräftigt in der öffentlichen Debatte um die Rolle von Wayne Rooney den Führungsanspruch des derzeit verletzten Stürmerstars. "Ich wiederhole - Wayne ist unser Kapitän. Er hat das Team extrem gut die vergangenen beiden Jahre angeführt, hat uns durch die Qualifikation gebracht, wo wir mit zehn Siegen aus zehn Spielen großen Erfolg hatten", betonte der Coach vor dem EM-Testspiel gegen die Niederlande am Dienstag im Londoner Wembley-Stadion.

Beim 3:2-Sieg im Länderspiel-Klassiker bei Weltmeister Deutschland hatten Rooneys Angriffskonkurrenten Harry Kane und Jamie Vardy geglänzt und jeweils ein Tor erzielt. Auch Hodgson verwies auf die hohe Konkurrenzsituation, der sich der Stürmer von Manchester United auf dem Weg zur EM in Frankreich stellen muss. "Es gefällt mir nicht sonderlich gut, wenn suggeriert wird, dass er in dem Moment, wenn er sich verletzt und nicht spielt, fallengelassen wird. Das hat er sicher nicht verdient, und wenn er zurückkommt und wieder fit ist, wird er enormen Druck auf diese Spieler machen", sagte Hodgson. Der 30 Jahre alte Rooney hatte sich Mitte Februar am Knie verletzt und den Auftakt in das EM-Jahr mit den Three Lions verpasst.

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