Süddeutsche Zeitung

Fußball-EM:Ronaldo vergibt alle Chancen

  • Portugal verzweifelt. Der Favorit vergibt etliche Chancen gegen Österreich - doch ein Tor gelingt nicht.
  • Ronaldo verschießt sogar einen Elfmeter.
  • Am dritten Gruppenspieltag hilft beiden Teams so nur ein Sieg.

Trotz hochkarätiger Chancen ist Cristiano Ronaldo mit seinen Portugiesen auch an Österreich verzweifelt und muss um den Einzug ins Achtelfinale bangen. Beim 0:0 am Samstagabend schoss der Stürmer auch noch einen Foulelfmeter (79. Minute) an den Pfosten und wurde bei seinem 16. EM-Spiel am Samstagabend im Pariser Prinzenpark zur tragischen Figur. Sechs Minuten vor Schluss wurde ein Kopfball-Treffer Ronaldos zurecht wegen Abseits aberkannt.

Mit nur zwei Zählern steht Portugal vor dem Gruppenfinale gegen den Überraschungsspitzenreiter Ungarn (4 Punkte) am Mittwoch gehörig unter Druck. Nur ein Sieg garantiert den Einzug in die K.o.-Runde. Österreich blieb auch im fünften Spiel seiner EM-Geschichte ohne Erfolg und braucht bei nur einem Zähler zum Abschluss gegen Island (2 Punkte) unbedingt einen Premierensieg.

"Jetzt kann der Traum weiterleben", sagte Östereichs Torhüter Robert Almer, während David Alaba, in der 65. Minute zu seinem Unverständnis ausgewechselt ("das werden wir noch klären, warum") ergänzte: "Wir sind sicher ein bisschen glücklich mit dem verschossen Elfmeter. Aber wir sind noch im Rennen."

Portugals Nani konnte sich derweil nur "schwer erklären, was da passiert" war: "Was soll man sagen? Wir haben gezeigt, was in uns steckt, aber den Ball nicht über die Linie gebracht. Ich glaube, unser Moment kommt noch."

Zu Beginn mussten die Portugiesen einmal tief durchatmen, als Martin Harnik (3.) freistehend einen Kopfball nicht platzieren konnten. Dann sah Figo einen deutlich verbesserten Auftritt seiner Landsmänner im Vergleich zum Auftakt beim 1:1 gegen Island - nur ein Tor fiel eben nicht.

Österreich verteidigt mit Geschick

Österreich konzentrierte sich nach dem ebenfalls missglückten Start beim 0:2 gegen Ungarn auf die Defensive. Schon nach zwölf Minuten musste Torwart Robert Almer gegen den freistehenden Nani mit dem Fuß parieren. Die Grätsche von Sebastian Prödl war zuvor ins Leere gegangen. Es stimmte noch nicht in der Austria-Defensive. Martin Hinteregger brachte den Ex-Düsseldorfer Almer mit einem Rückpass in die Bredouille, der Torwart knallte den Ball aus wenigen Metern an den Rücken seines Verteidigers.

Österreich stand insgesamt sehr tief. Bayern Münchens David Alaba agierte als Zehner aber ungewohnt weit vorne. Gefährlich wurde es deutlich häufiger vor dem eigenen Tor. Ronaldo zog einen Schuss nach Vorarbeit des Neu-Dortmunders Raphael Guerreiro aus elf Metern knapp vorbei (22.). Nani köpfte wuchtig an den Pfosten (29.). Gefährlich wurde es für Portugal bei einer scharfen Freistoß-Flanke von Alaba (41.), die der Wolfsburger Vierinha noch klären konnte.

Elfmeter an den linken Pfosten

Doch dann waren wieder Ronaldo und Co. im Vorwärtsdrang. Ronaldo (55.) knallte auf's Tor, doch Almer streckte sich erfolgreich. Und auch nach der folgenden Ecke war der Schlussmann bei einem Kopfball von Ronaldo aufmerksam. Zehn Minuten später strich ein Freistoß des Spieler von Real Madrid knapp über das Tor.

Die größte Chance zum Siegtreffer bot sich Ronaldo, als ihn Hinteregger im Strafraum zu Boden gerissen hatte. Den Strafstoß setzte er aber an den von ihm aus linken Pfosten. Den Rekordabend wird Ronaldo nicht in guter Erinnerung behalten.

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