Fußball-EM:Polizei setzt Tränengas gegen englische Fans ein

Fußball-EM: Aufgeheizte Stimmung in Marseille.

Aufgeheizte Stimmung in Marseille.

(Foto: AFP)

In Marseille kommt es zu ersten Zwischenfällen bei der Fußball-EM. Österreichs Martin Harnik passiert ein Missgeschick am Flughafen.

Englische Fans: In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille ist es noch vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft zu ersten Auseinandersetzungen zwischen englischen Fans und der Polizei gekommen. Dabei gingen die Sicherheitskräfte am Donnerstagabend auch mit Tränengas gegen einige der rund 200 Beteiligten vor, wie die Regionalzeitung "La Provence" berichtete. Nach einigen Minuten sei die Lage beruhigt gewesen. Zu den Zusammenstößen auch mit einigen Einheimischen soll es gekommen sein, nachdem englische Fans vor zwei britischen und irischen Pubs direkt am Kai des alten Hafens von Marseille Schmähgesänge wie "Isis, where are you" angestimmt hatten. Terroristen des Islamischen Staates (IS oder Isis) waren im vergangenen Jahr für die blutigen Anschläge in Frankreich verantwortlich. England bestreitet am Samstag sein erstes EM-Gruppenspiel gegen Russland in Marseille.

Holland, neue Grenze: Ohne Holland zur EM? - Kein Problem, dachte sich der Kneipenwirt Coen Smits aus Maastricht, direkt an der belgischen Grenze. Er verlegte am Donnerstag kurzentschlossen die niederländische Grenze und stellte neue Grenzpfosten an seiner Kneipe auf. Nun liegt diese symbolisch im Nachbarland Belgien, das anders als die Niederlande bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich dabei ist.

Die Idee kam ihm, als er mit ein paar Stammgästen über die guten alten Fußballzeiten sprach, sagte Smits im niederländischen Radio. Zuletzt war Oranje noch bei der WM in Brasilien zur Freude der Fans Dritter geworden. "Wir fanden es schade, dass wir jetzt nicht jubeln können." Daher beschlossen sie, Fans der "Roten Teufel" des Nachbarlandes zu werden. Und die Kneipe ist natürlich nicht wie sonst oranje, sondern schwarz-gelb-rot geschmückt

Österreich, Reisepass: Martin Harnik (28) von Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart muss nach seinem Reisepass-Fauxpas bei der Anreise zur EM keine Strafe durch den Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) fürchten. "Für Hohn und Spott wurde ja schon gesorgt, deswegen brauche ich da keine Geldstrafe mehr zu zahlen", sagte Harnik bei der Auftaktpressekonferenz des österreichischen Teams im südfranzösischen Mallemort.

Weil der Offensivspieler seinen Reisepass im Hotel vergessen hatte, hob das Mannschaftsflugzeug aus Wien in Richtung Avignon am Mittwoch mit 25-minütiger Verspätung ab. Harnik musste sich sein Reisedokument an den Flughafen bringen lassen. "Ich glaube, dass es menschlich ist, dass man den Reisepass bei so einer Vorfreude auf das Turnier mal vergisst", sagte Harnik, der jedoch seinen deutschen Personalausweis dabei hatte: "Deswegen war ich nicht ganz so unsicher." Am kommenden Dienstag (14. Juni) startet für die Österreicher um Kapitän Christian Fuchs und Bayern-Profi David Alaba die EM in Gruppe F mit dem Spiel gegen Ungarn in Bordeaux. Außerdem geht es in der Vorrunde noch gegen Portugal und Island um den Einzug ins Achtelfinale.

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