Der alte Jedi-Meister Gun-do-wan spielt im nächsten Stars-Wars-Film keine Rolle. Der Krieger dieses Namens ist auf keinem fernen Planeten geboren und kämpft auch nicht für irgendwelche Rebellen im All. Er ist nicht mal ein Jedi-Meister. Eel-kai Gun-do-wan kämpft – gänzlich ohne Laserschwert – für die deutsche Nationalmannschaft und steht wie alle Namen in dieser Kolumne genau so in der Lautschrift, die der europäische Fußballverband Uefa den internationalen Kommentatoren der EM zur korrekten (englischen) Aussprache der Spielernamen empfiehlt.
Es gibt so viele osteuropäische EM-Nationen wie nie zuvor, auch deshalb herrscht in den Pressezelten der Turnierstadien bisweilen noch kurz vor den Spielen eine gewisse Panik bei den Fernseh- und Radiokommentatoren aus aller Welt. Sie helfen sich dann gegenseitig oft notdürftig mit der korrekten Aussprache. Als ultimative Herausforderung gilt so ziemlich allen Georgiens neapolitanischer Superstürmer Kva-rats-kay-lee-a.
Fans von Oranje bei der EM:Die singenden Söhne von Rudi Carrell
Kom op, kom op: Dass die niederländischen Fans Meistersänger wären, behauptet keiner. Dafür setzen sie beim EM-Auftakt gegen Polen eine Tradition fort: Von Heintje bis Vader Abraham haben sie verkniffenen Deutschen immer schon die Welt erklärt.
Zum Raten oder einfach zum Vergnügen zwei weitere Namen aus dem deutschen EM-Kader: Der Linksverteidiger Mit-ulsh-tet hat seinen Stammplatz relativ sicher, während sich der Flügelstürmer Fyoo-rish, ebenfalls vom VfB Stuttgart, nicht sicher sein kann, wie viele Einsatzminuten er bei der EM überhaupt erhält. Er weiß aber um seine Rolle als Ergänzungsspieler, denn Fyoo-rish ist ja nicht foolish. Deutsche Spieler, die bei dieser EM ziemlich häufig ausgesprochen werden: Crose und Vertss. Für Musiala braucht es keine Sprachanleitung. Noch relativ wenig Verwendung gab es bislang für den Geheimtipp Buyer. Im Fall des Hoffenheimer Angreifers positionieren sich dennoch etliche Klubs als potenzielle Käufer.
Direkt aufeinandergetroffen sind kürzlich der Franzose Dye-oh Oopama-cah-no und der Österreicher Ar-now-toe-vitch. Letzterer war hinterher genauso deprimiert wie der frühere Leipziger So-bo-slaw-ee nach der Auftaktpleite seiner Ungarn gegen die Schweiz.
Apropos Enttäuschung: Bayerns Innenverteidiger Dull-ikt hat beim Sieg seiner Niederländer gegen Polen doch tatsächlich nur auf der Bank gesessen. Dull-ikt wird München womöglich verlassen, die Bayern interessieren sich unterdessen für den portugiesischen Mittelfeldmann J-wow Pal-yeen-ya. Den Serben Stani-shitsh holen sie derweil aus Leverkusen zurück. Immer gut, wenn man zum Beispiel im Biergarten nicht nur weiß, welche Spieler demnächst wo spielen, sondern erst recht, wie man sie ausspricht. Soweit die Einschätzung von: Ool-rik Hart-maan.