Und wieder zittern alle vor dem Fantasiewort: Wer gegen den Weltmeister spielt, spielt gegen Tiki-Taka - das schnelle, auf Ballbesitz bei ständiger Bewegung ausgelegte Offensivspiel der Spanier. Die Ursprünge des Systems liegen nach Meinung einiger Beobachter in den neunziger Jahren, als Johan Cruyff erfolgreich Barcelona trainierte. Er machte die Spanier mit der Schule des holländischen Kombinationsfußballs bekannt, den er selbst als Spieler in den Siebzigern mitentwickelt hatte: Voetbal Totaal.
Über die Jugendmannschaften breitete sich diese Art zu spielen in Spanien aus. Coach Luis Aragones perfektionierte sie dann in den Nullerjahren im Nationalteam und führte seine Elf damit 2008 zum EM-Titel. Sein Nachfolger Vicente del Bosque behielt das System in einer nur leicht defensiveren Variante bei. Der Begriff Tiki-Taka selbst bedeutet eigentlich nichts, erinnert aber lautmalerisch an die schnellen Direktpässe - und sieht etwas eleganter aus als der Klamauk, den diese Spieler im Training machen.