Fußball-EM - Fünf Fakten zu Portugal:Als Cristiano Ronaldo nur 20 Bälle wert war

Die Vorbereitung war völlig verkorkst, die Mannschaft gewann ein Turnier, an das sich niemand mehr erinnert - und die Weltkarriere des Vorzeigespielers begann mit einem ungewöhnlichen Handel. Fünf Fakten, die Sie über das portugiesische Team noch nicht wissen.

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Portugal training

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Die Vorbereitung war völlig verkorkst, die Mannschaft gewann ein Turnier, an das sich niemand mehr erinnert - und die Weltkarriere des Vorzeigespielers begann mit einem ungewöhnlichen Handel. Fünf Fakten, die Sie über das portugiesische Team vor dem ersten Spiel gegen Deutschland noch nicht wissen.

80.000 Fans jubelten am 9. Juli 2009 im Bernabeu-Stadion von Madrid, obwohl gar nicht gespielt wurde. Der Verein stellte dem Publikum den teuersten Spieler der Fußballgeschichte vor: Cristiano Ronaldo. 94 Milliarden Euro hatte sein Transfer von Manchester United Real gekostet, die erste Ablösesumme in der Karriere des Weltstars war im Vergleich bescheidener: Als er mit neun Jahren zu Nacional Funchal wechselte, erhielt sein alter Verein Andorinha dafür 20 Fußbälle.

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Die Statistik gibt wenig Grund für Optimismus. Erst über die Relegation gegen Bosnien-Herzegowina qualifizierte sich Portugal für die Europameisterschaft. Vollends verkorkst lief dann die Vorberereitung für das Turnier in Polen und der Ukraine. Von sieben Spielen gewann das Team gerade mal zwei, im letzten Spiel vor der EM verlor Portugal gegen die Türkei 1:3. Das Bild zeigt Pepe im Luftkampf mit dem türkischen Torwart Volkan Demirel.

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Portugals Trainer Paulo Bento war Zeuge, als der deutsche Fußball am Tiefpunkt ankam. Er stand - oder vielmehr saß - schon einmal bei einer Europameisterschaft im Aufgebot gegen Deutschland, als Spieler auf der Ersatzbank: Bei der Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden war Portugal nach zwei Siegen bereits für das Viertelfinale qualifiziert, als es auf Erich Ribbecks Team traf. Bento durfte sich mit anderen Größen der "Goldenen Generation" wie Luís Figo und Nuno Gomes auf der Bank schonen. Von der Seitenlinie aus konnten sie beobachten, wie ihre B-Elf Ribbecks Katastrophendeutsche 3:0 auseinandernahm. Für Bento endete das Turnier unrühmlich: Als Portugal später im Halbfinale gegen Frankreich ausschied, handelte er sich noch eine sechsmonatige Sperre ein, weil er nach dem Abpfiff den Schiedsrichter attackierte.

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Ein portugiesischer Spieler fehlt im Aufgebot, der bei diesem Turnier gern Geschichte geschrieben hätte: Für Nuno Gomes wäre es die vierte Europameisterschaft gewesen. Nur zwei Spiele fehlen dem Stürmer von Braga noch, um Lilian Thuram und Edwin van der Sar als Rekord-EM-Spieler einzuholen. Sechs Tore schoss Gomes bei den Turnieren von 2000 bis 2008. Wer weiß, vielleicht hätte er bei diesem sogar Michel Platinis Rekord von neun Treffern eingestellt. Doch Coach Bento ließ ihn in der gesamten EM-Quali gerade mal 14 Minuten spielen und sortierte ihn vor dem Turnier aus. Dabei trifft Gomes besonders gerne gegen Deutschland: im Spiel um Platz Drei 2006 und im EM-Viertelfinale 2008 (im Bild erzielt er das 1:2 gegen Per Mertesacker). Dass Gomes bei der nächsten EM in Frankreich noch eine Chance bekommt, ist unwahrscheinlich. Dann wird er 39 Jahre alt sein.

EURO 2012: Portuguese national team

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Diesmal soll es klappen mit einem Titel. Portugal kam bei den vergangenen Europameisterschaften zweimal ins Viertelfinale, einmal ins Halbfinale und wurde einmal Zweiter. Gewonnen hat das Team nichts - das heißt: fast nichts. Der einzige internationale Titel, den das Land vorweisen kann ist der Skydome Cup. Das obskure Turnier wurde 1995 im kanadischen Toronto ausgespielt. Portugal spielte 1:1 gegen Kanada und gewann 1:0 gegen Dänemark. Seitdem wartet die Welt auf eine Neuauflage des Turniers - und darauf, dass die Portugiesen irgend etwas gewinnen.

© Süddeutsche.de/jab/ebc
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