Gareth Southgate schaffte es, mitten im Getümmel für fünf Sekunden allein zu sein. Während um ihn herum Spieler in Rot bis zum Himmel hüpften und Spieler in Weiß auf den Boden plumpsten, zog Southgate sich in sich selbst zurück. Sein Gesicht machte zu. Für ein paar Sekunden wirkte er auf magische Weise unberührbar, es war, als hätte ihn jemand in dieses Wimmelbild hineinkopiert. Die Kameras wiesen nach, dass er dort unten stand, aber um sich herum hatte er zwei, drei Quadratmeter eigene Welt errichtet. Es war eine eigene Welt von jener Art, wie sie Franz Beckenbauer am 8. Juli 1990 durchschritt, versonnen und versunken nach dem Triumph im WM-Finale.
Die Engländer im EM-Finale:Southgate bleibt Southgate
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... und wird doch nicht zu Didier Deschamps: Der wagemutige Plan des englischen Nationaltrainers, mit absichtlich langweiligem Fußball einen Titel zu gewinnen, scheitert kurz vor seiner Vollendung.
Von Christof Kneer
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Lange zäh, dann spektakulär dramatisch: Beim 2:1-Erfolg der spanischen Elf gegen England wird deutlich, dass für die Sieger eine neue Erfolgsära möglich ist. Für Harry Kane endet auch das EM-Finale mit riesiger Enttäuschung.
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