Nach dem dritten frustrierenden EM-Spiel der Engländer bewies Gareth Southgate jenen Mut, der seiner Mannschaft zuvor gefehlt hatte. Der Trainer trotzte der Empörung im Kölner Stadion und lief vorneweg auf die englischen Fans zu – als Schutzschild für sein ihm nachfolgendes Team. Die Anhänger schleuderten ihm volle Bierbecher von den Tribünen entgegen, sie landeten bedrohlich nahe vor seinen Füßen. Doch Southgate hätten wohl selbst Bierfässer nicht zum Umkehren bewegt. Der 53-Jährige hat in seiner Laufbahn als Spieler und Trainer schon schwierigere Situationen durchgestanden, etwa seinen verschossenen Elfmeter im Halbfinale der Heim-EM 1996 gegen Deutschland. Der hatte ihn lange zur Zielscheibe der Nation gemacht.
Kritik nach 0:0 gegen Slowenien:Eine toxische Dynamik erfasst England
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Trainer Southgate wird verhöhnt, die Spieler bekommen keinen Pass zum Mitspieler: Trotz Erreichen des Achtelfinales als Gruppenerster ist die Stimmung rund ums englische Team schlecht – für die lähmenden Auftritte gibt es klare Gründe.
Von Sven Haist, Köln
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