Bevor, wie einst die Band „Fehlfarben“ gedichtet hat, Berge explodieren und Geschichte gemacht wird, kommt es sehr selten vor, dass sich der Schöpfer der Geschichte die Krämpfe aus den Beinen massieren und schütteln muss. Jene Szene in der finalen 124. Minute, in der sich Toni Kroos den Ball zum Abschuss zurechtgelegt hatte, enthielt daher außer einer andächtigen auch eine tragikomische Note. Ausgerechnet dieser Großmeister der Ökonomie und des Gleichgewichts, die Antithese eines schwer atmenden Fußball-Malochers, musste in seinem mutmaßlich letzten Einsatz eine monumentale Überstunde einlegen, die ihn an die schmerzende Grenze seiner Kräfte gehen ließ.
Toni Kroos:Spät, aber nicht zu spät applaudiert ihm das ganze Land
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Die Karriere von Toni Kroos endet mit Krämpfen, „Leere“ und großer Zuneigung der Fans. Kann in Zukunft jemand im deutschen Fußball so über den Dingen stehen wie er?
Von Philipp Selldorf, Stuttgart
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