Deutschlands Offensive bei der Fußball-EM:Vier Tänzer und ein Panzerknacker

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Kommt wieder die Künstlerkolonie zum Einsatz? Von links: Jamal Musiala, Florian Wirtz, Ilkay Gündogan und Kai Havertz. (Foto: Bearbeitung: SZ/Imago (4))

Die deutsche Elf hat den Ballermann-Trend bei der EM begründet und sich dann selbst vom Weg abgebracht. Entscheidend wird nun sein, ob Julian Nagelsmann die Effizienz seiner Offensivkünstler wieder schärfen kann – vielleicht mit Niclas Füllkrug in der Startelf.

Von Christof Kneer, Herzogenaurach

Rudi Völler gehört zu jenen Menschen, die noch in der gedruckten Programmzeitschrift nachsehen, welcher Tatort am Sonntagabend kommt. Anders als sein ehemaliger Mitspieler Matthias Sammer verfügt Völler zwar durchaus über eine „Internet-Konstellation“, wie das tatsächlich auf Sammerdeutsch heißt, aber lieber ist es Rudi Völler schon, wenn er mit vorhandenen Leuten an einem vorhandenen Tisch sitzt und „ein Käffchen“ trinkt. „Käffchen“ sagt man zwar eigentlich nicht mehr, aber wenn einer dieses Wort aus vollem Herzen benutzen darf, dann der ehemalige Weltklassestürmer Völler, der seine Tore einst fürsorglich „Törchen“ nannte. Zurzeit hat Völler eine neue Lieblingsformulierung, er sei „oldschool“, sagt er mit diesem Völlergrinsen, das genauso wenig kopierbar ist wie das, was man möglicherweise seine Frisur nennen könnte. „Oldschool“, meint Völler, höre sich „einfach besser an als altmodisch“.

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