Süddeutsche Zeitung

Fußball-EM:Alaba soll weniger posten

Österreichs Teamleitung findet, dass der Bayern-Spieler zu häufig in den sozialen Netzwerken unterwegs ist. Robert Lewandowski wünscht sich das Endspiel Polen gegen Deutschland.

Österreichische Nationalmannschaft: Weil er in den ersten Tagen seit der Ankunft in Frankreich zu viele Fotos bei Snapchat gepostet hat, ist Bayern-Profi David Alaba von den österreichischen Verantwortlichen ein bisschen ausgebremst worden. Es habe zwar keinen Rüffel für 23-Jährigen gegeben, sagte ein Verbandssprecher. Allerdings wurde den Austria-Spielern von den Verantwortlichen in einer Sitzung noch einmal klar gemacht, was erlaubt ist und was nicht. Alaba ist einer der aktivsten Spieler, wenn es darum geht, die Fans über soziale Netzwerke wie Snapchat, Twitter oder Facebook an seinem Fußball-Alltag teilhaben zu lassen.

Robert Lewandowski: Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski (27) wünscht sich bei der EURO in Frankreich am 10. Juli im Stade de France ein Endspiel zwischen Polen und Deutschland. "Ich hoffe, dass beide Teams weiterkommen und sich dann im Finale wieder treffen", sagte der Stürmer von Bayern München bei FCB.tv vor dem ersten Gruppenspiel seines polnischen Teams am Sonntag (18.00 Uhr/ARD) in Nizza gegen Außenseiter Nordirland. "Alles ist möglich", sagte Lewandowski zu den Chancen der Polen. Bei den vergangenen beiden Europameisterschaften hatten sie kein Spiel gewonnen und schieden jeweils als Gruppenletzter sofort aus. Nun sei die Situation aber eine andere: "Daheim in Polen sind alle sehr euphorisch." Als Favoriten sieht der Kapitän der "Bialo-Czerwoni" (Weiß-Roten) die DFB-Auswahl. "Nicht nur in unserer Gruppe, sondern für die ganze EM. Aber mit etwas Glück können wir was machen", sagte Lewandowski. Bereits am 16. Juni treffen Deutschland und Polen am zweiten Spieltag der Gruppe C in Paris aufeinander, zuvor ist ein Sieg für ihn gegen EM-Neuling Nordirland allerdings Pflicht: "Wir wollen das erste Spiel gleich gewinnen, aber wissen, dass es nicht so einfach wird."

Deutsche Nationalmannschaft: Weltmeister Thomas Müller traut der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM-Endrunde in Frankreich erneut den großen Wurf zu. "Im Vergleich zur WM vor zwei Jahren haben wir jetzt einen noch breiteren, tieferen Kader bei annähernd gleichbleibender Qualität. So gesehen sind wir meiner Meinung nach schon stärker geworden", sagte der 26 Jahre alte Offensivspieler von Bayern München in einer Interviewrunde mit mehreren Zeitungen im EM-Trainingslager der DFB-Auswahl in Evian, schränkte aber zugleich ein: "Das heißt aber nicht, dass man deswegen auch Spiele gewinnt."

Die Zeit nach dem WM-Triumph in Brasilien sei bei der Nationalelf nicht so einfach gewesen: "Es war sicher so, dass wir nach den Rücktritten langjähriger Führungsspieler eine Zeit gebraucht haben, um wieder eine gewisse Führung in die Mannschaft zu bekommen. In der Qualifikation haben wir nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt, es kamen kritische Stimmen auf. Wir selbst waren auch nicht zu 100 Prozent zufrieden. Aber mittlerweile haben wir gerade im Zuge der EM-Vorbereitung die Strukturen und Voraussetzungen für gute Ergebnisse geschaffen." Kurz vor dem ersten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft am Sonntag in Lille gegen die Ukraine (21 Uhr/ARD) attestiert Müller dem dreimaligen Europameister eine gute Verfassung: "Wir sind körperlich und geistig in einem guten Zustand, wir sind mannschaftstaktisch gut eingestellt und wissen, was wir zu tun haben."

Englische Fans: In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille ist es noch vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft zu ersten Auseinandersetzungen zwischen englischen Fans und der Polizei gekommen. Dabei gingen die Sicherheitskräfte am Donnerstagabend auch mit Tränengas gegen einige der rund 200 Beteiligten vor, wie die Regionalzeitung "La Provence" berichtete. Nach einigen Minuten sei die Lage beruhigt gewesen. Zu den Zusammenstößen auch mit einigen Einheimischen soll es gekommen sein, nachdem englische Fans vor zwei britischen und irischen Pubs direkt am Kai des alten Hafens von Marseille Schmähgesänge wie "Isis, where are you" angestimmt hatten. Terroristen des Islamischen Staates (IS oder Isis) waren im vergangenen Jahr für die blutigen Anschläge in Frankreich verantwortlich. England bestreitet am Samstag sein erstes EM-Gruppenspiel gegen Russland in Marseille.

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