Eintracht Frankfurt hat sich auf dem direkten Weg ins Achtelfinale der Europa League gekämpft, eine Etage tiefer endete die internationale Reise von Union Berlin jäh. Die Frankfurter sicherten sich mit einem 1:1 bei Fenerbahçe Istanbul den Gruppensieg und vermieden den Umweg über die Zwischengruppe. Berlin schied mit einem 1:1 gegen Slavia Prag aus der Conference League aus. Bayer Leverkusen, das bereits den Gruppensieg in der Europa League sicher hatte, verlor derweil das bedeutungslose letzte Spiel bei Ferencváros Budapest 0:1.
Neben Frankfurt und Leverkusen sind in den K.o.-Spielen der Europa League auch Dortmund und Leipzig dabei, die beiden Champions-League-Absteiger müssen allerdings bereits in der Zwischenrunde ran. In Istanbul traf Djibril Sow (29.) für die in der Vorrunde ungeschlagene Eintracht, der deutsche U21-Europameister Mergim Berisha (42.) glich für die in die Conference League absteigenden Türken aus. Bei Fenerbahçe saß der 2014er-Weltmeister Mesut Özil nur auf der Bank, Ex-Nationalspieler Max Meyer wurde eingewechselt.
"In K.o.-Duellen gibt es immer nur ein Ziel - und zwar Weiterkommen. Runde für Runde - und dann endet es bestenfalls mit dem Pokal in der Hand", lautet die klare Marschroute von Trainer Oliver Glasner für die europäischen Aufgaben im neuen Jahr. Frankfurt, Halbfinalist von 2019, bestimmte in Halbzeit eins die Partie, die nicht in Bestbesetzung angetretenen Istanbuler beschränkten sich auf die Defensive. Sow gelang die überfällige Führung, Berisha nutzte einen groben Schnitzer von Makoto Hasebe aus.
Union, das bei einem Sieg als Gruppenzweiter eine Runde weiterkommen wäre, agierte anfangs viel zu zaghaft und schlug sich beim entscheidenden Gegentreffer selbst: Abwehrspieler Timo Baumgartl spielte einen katastrophalen Fehlpass in den Lauf von Torschütze Ivan Schranz (50.). Der Ausgleich von Angreifer Max Kruse (64.) und eine drangvolle Schlussoffensive reichten nicht aus. Berlin hatte bei zwei Aluminiumtreffern des tschechischen Meisters auch Glück. Das letzten Gruppenspiel fand vor 5000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion statt, mehr Besucher ließ die Corona-Verordnung nicht zu. Unions Heimstadion "Alte Försterei" erfüllt die UEFA-Regularien als internationale Spielstätte nicht.
Bei der Niederlage in Budapest, wo die Gastgeber um den früheren Bundesliga-Trainer Peter Stöger im sechsten Spiel ihre ersten Punkte holten, kassierte Bayers B-Elf den entscheidenden Treffer spät durch Aissa Laidouni (81.). Bei Leverkusen hatte Trainer Gerardo Seoane nach dem 7:1-Schützenfest unter anderem Viererpacker Patrik Schick, Kapitän Lukas Hradecky und Shootingstar Florian Wirtz rausroutiert.
