Fußball:Drei Spiele Sperre für Spieler, der Schiri Rot zeigte

Trabzonspor's Salih Dursun shows a red card to referee Deniz Bitnel during the Turkish Super League soccer match between Galatasaray and Trabzonspor in Istanbul

Rote Karte für den Schiri: Dafür wurde Salih Dursun jetzt für drei Spiele gesperrt.

(Foto: REUTERS)

Trabzonspor-Profi Salih Dursun muss nach der turbulenten Partie außerdem 4000 Euro Strafe zahlen. Philipp Kohlschreiber scheidet in Dubai aus. Andrea Petkovic erreicht ihr erstes Halbfinale seit elf Monaten.

Fußball, Türkei: Der türkische Fußballverband TFF hat Trabzonspor-Profi Salih Dursun für sein Verhalten in der Ligapartie gegen Galatasaray Istanbul bestraft. Dursun wird laut Verbandsangaben für drei Partien gesperrt und muss eine Geldstrafe von umgerechnet etwa 4000 Euro bezahlen. Der Rechtsverteidiger hatte Schiedsrichter Deniz Ates Bitnel am Sonntag in der Schlussphase die Rote Karte weggeschnappt und sie dem Unparteiischen gezeigt. Dafür wurde er bei der 1:2-Niederlage von Bitnel des Feldes verwiesen. Neben Dursun müssen auch die Trabzon-Spieler Aykut Demir und Luis Cavanda drei beziehungsweise zwei Partien aussetzen. Zudem bekamen der Verein und mehrere Funktionäre Geldstrafen.

Die Solidarität mit Dursun in Trabzon ist groß. Am Tag nach der Begegnung versammelten sich um die 300 Anhänger im Zentrum der Stadt und protestierten mit Roten Karten in der Hand gegen die angebliche Benachteiligung ihres Vereins durch den Verband und seine Schiedsrichter. Trabzonspor bietet inzwischen auf der eigenen Webseite T-Shirts an, auf denen die Szene mit Dursun und dem Schiedsrichter zu sehen ist. Der Verein gab per Twitter-Eintrag bekannt, dass er die Einnahmen für die Aus- und Weiterbildung junger türkischer Schiedsrichter im Ausland spenden werde.

Tennis: Erstmals seit dem vergangenen April hat Andrea Petkovic wieder das Halbfinale bei einem Tennis-Turnier erreicht. Die Darmstädterin zog in Doha durch den 6:1, 5:7, 6:2-Sieg über Garbiñe Muguruza aus Spanien unter die letzten Vier ein. Nach dem Erfolg über die Weltranglisten-Fünfte trifft Petkovic auf Jelena Ostapenko. Die Lettin ist bislang nur die Nummer 88 der Welt. Gegen Muguruza ließ sich Petkovic auch nicht vom knapp verlorenen zweiten Satz aus der Ruhe bringen. Nachdem sie die Chance auf den Tiebreak verpasst hatte, war die 27. der Weltrangliste im entscheidenden Durchgang die konstantere Spielerin. Nach 2:21 Stunden machte Petkovic den dritten Sieg im dritten Vergleich gegen die letztjährige Wimbledon-Finalistin perfekt. Schon in der Vorwoche hatte die deutsche Fed-Cup-Spielerin mit dem Viertelfinal-Einzug beim Turnier in Dubai aufsteigende Form gezeigt. Die WTA-Veranstaltung in Doha ist mit gut 2,8 Millionen Dollar dotiert. Die topgesetzte Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber war bereits in ihrem Auftaktmatch gescheitert.

Tennis: Deutschlands bester Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist im Viertelfinale des ATP-Turniers von Dubai ausgeschieden. Der 28. der Weltrangliste verlor 5:7, 1:6 gegen French-Open-Sieger Stan Wawrinka aus der Schweiz. Kohlschreiber war einziger deutscher Teilnehmer beim Hartplatzturnier im Golf-Emirat, das mit knapp 2,7 Millionen Dollar dotiert ist. Der Augsburger holte im ersten Satz Rückstände von 0:2 und 2:4 auf, gab in der anfangs engen Partie beim Stand von 5:5 aber erneut seinen Aufschlag ab. Nach einem weiteren Break zum 3:1 im zweiten Durchgang machte der Weltranglisten-Vierte Wawrinka nach 1:14 Stunden den Sieg perfekt.

Australian-Open-Sieger Novak Djokovic gab sein Viertelfinale gegen den Spanier David Ferrer auf, nachdem er den ersten Satz 3:6 verloren hatte. Nach Angaben von Ferrer leidet der Weltranglisten-Erste aus Serbien seit einigen Tagen unter einer Augeninfektion. Dies habe ihm der Schützling von Trainer Boris Becker gesagt. Djokovic ließ beim Stand von 1:2 im ersten Satz einen Betreuer rufen und deutete auf sein Gesicht, spielte aber zunächst noch weiter.

Boxen, Olympia: Der olympische Boxverband Aiba hat die Beschränkungen für die Teilnahme von Profis an Olympischen Spielen aufgehoben. Bei einer zweitägigen Tagung am Dienstag und Mittwoch in Manchester verständigten sich Experten und Funktionäre der Aiba auf die Zulassung von Berufsboxern aus den etablierten Weltverbänden wie WBA, WBO, IBF und WBC. "Die Abstimmung unter allen 197 nationalen Boxverbänden endete mit 80:20 Prozent dafür", sagte Michael Müller, Sportdirektor und Generalsekretär des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), am Donnerstag. Damit könnten Boxer wie Wladimir Klitschko, Arthur Abraham oder Manny Pacquiao an den Spielen in Rio teilnehmen.

Bislang waren neben den bekannten Amateurboxern (Aiba Olympic Boxing) nur Profis aus der neugegründeten Berufssparte APB (Aiba Pro Boxing) und der halbprofessionellen Serie WSB (World Series of Boxing) für die Spiele in Rio zugelassen. Die Profis alter Prägung müssen sich zunächst jedoch national und später in kontinentalen Ausscheidungen für Rio qualifizieren. Wildcards gibt es nicht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: