Fußball:Die verlorenen Söhne des BVB

Mario Götze ist nicht der erste Spieler, der zu Borussia Dortmund zurückkommt. Die bekanntesten Heimkehrer im Überblick.

Von Jan Geißler

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Mario Götze

Borussia Dortmund v SpVgg Greuther Fuerth - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

37 Millionen Euro bezahlte der FC Bayern München im Sommer 2013 für Mario Götze. Viel Geld für einen 21-Jährigen, der nach zwei Meistertiteln mit dem BVB in München den nächsten Karriereschritt machen wollte. Drei Jahre später steht fest: Daraus wurde nur bedingt etwas. Zwar erzielte der gebürtige Memminger in 73 Spielen 22 Tore, wirklich durchsetzen konnte er sich beim Rekordmeister jedoch nie. Während der Sommermonate verfestigte sich nun zunehmend der Eindruck, die Bayern wollten den einst als Wunderknaben verpflichteten Götze besser früh als spät wieder loswerden. Nun steht fest: Mario Götze kehrt zu Borussia Dortmund zurück. Der Klub, bei dem er seit 2001 alle Jugendmannschaften durchlief und 2010 im Profiteam debütierte, vermeldete nun, dass die Rückkehr perfekt ist.

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Shinji Kagawa

Borussia Dortmund v PAOK FC - UEFA Europa League

Quelle: Bongarts/Getty Images

Einst aus der japanischen zweiten Liga als völlig unbekannter Spieler nach Dortmund gekommen, entwickelte sich Shinji Kagawa zwischen 2010 und 2012 zu einem absoluten Leistungsträger des BVB. Mit 21 Toren und 13 Vorlagen in 49 Bundesligaspielen spielte er sich schnell in das Blickfeld der europäischen Großklubs. Letztlich entschied er sich für das Angebot von Manchester United. In der Premier League erreichte Kagawa in den darauffolgenden zwei Jahren allerdings nie die Form aus BVB-Zeiten und so bemühten sich die Schwarz-Gelben zwei Jahre später im Sommer 2014 erneut um die Dienste des einstigen Publikumslieblings. Mit Erfolg. Kagawa kam zurück und stand seither in 57 weiteren Bundesligapartien auf dem Platz.

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Nuri Sahin

Borussia Dortmund v FC Porto - UEFA Europa League Round of 32: First Leg

Quelle: Lars Baron/Getty Images

Genaugenommen kehrte Nuri Sahin bereits zweimal zu Borussia Dortmund zurück. Nachdem er am 6. August 2005 mit 16 Jahren und 335 Tagen zum jüngsten Bundesligaspieler in der Fußballhistorie aufgestiegen und zunächst auch regelmäßig zum Einsatz gekommen, verlieh ihn der BVB 2007 für ein Jahr an Feyenord Rotterdam, um Spielpraxis zu sammeln. 2008 kehrte er zurück und empfahl sich in den folgenden drei Jahren für höhere Aufgaben: Im Sommer 2011 schloss er sich Real Madrid an, wo er jedoch nie wirklich glücklich wurde. Nur ein Jahr später lieh ihn der FC Liverpool aus - an der unbefriedigten Situation änderte sich aber nichts. Nach gerade mal einem halben Jahr wurde der Leihvertrag aufgelöst, der BVB griff zu und lieh Sahin zunächst für 18 Monate aus, bevor er ihn komplett auslöste. Seither stand der türkische Nationalspieler in 65 Spielen für die Dortmunder auf dem Rasen.

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Marco Reus

Liverpool v Borussia Dortmund - UEFA Europa League Quarter Final Second Leg

Quelle: REUTERS

Selbst Marco Reus, von der kommenden Saison an Kapitän beim BVB und ebenfalls aus der Jugend der Dortmunder stammend, schloss sich einst einem anderen Verein an. Nachdem er beim BVB zehn Jahre lang diverse Altersklassen durchlaufen hatte, ging er 2005 zu Rot-Weiss Ahlen. Dort debütierte er im Sommer 2008 in der zweiten Bundesliga. Nur ein Jahr später folgte der Transfer zu Borussia Mönchengladbach, wo Reus sich zum Stammspieler entwickelte und sich wieder ins Blickfeld des BVB spielte. 2012 holte Dortmund seinen ehemaligen Jugendspieler zurück. Rückwirkend betrachtet eine gute Entscheidung. Während seither unzählige Spieler gekommen und gegangen sind, ist Reus eine der wenigen Konstanten im Dortmunder Kader. In 108 Spielen in Schwarz-Gelb erzielte er 45 Tore.

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Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz jubelnd

Quelle: imago sportfotodienst

Selbst der frühere Publikumsliebling Kevin Großkreutz - inzwischen zwar nicht mehr bei der Borussia unter Vertrag - trug nicht seit Kindergartentagen Schwarz-Gelb. Als 14-Jähriger verließ er 2002 die Dortmunder Nachwuchsabteilung, um sich genauso wie Reus der Jugend von Rot-Weiss Ahlen anzuschließen. Ganze sieben Jahre verbrachte der Verteidiger dort, ehe er 2009 zum BVB zurückkehrte, sich direkt in die Herzen der Fans spielte und entscheidenden Anteil am Gewinn zweier Meisterschaften hatte. Im Sommer 2015 verließ er den Verein schließlich erneut, um zunächst in die Türkei zu Galatasaray Istanbul und später zum VfB Stuttgart zu wechseln.

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Jörg Heinrich

FUSSBALL: CL 02/03, ARSENAL LONDON - BORUSSIA DORTMUND 2:0; Jörg Heinrich

Quelle: Bongarts/Getty Images

Zwischen 1996 und 1998 absolvierte Jörg Heinrich 81 Bundesligaspiele für den BVB und durfte sich über den Gewinn einer Meisterschaft sowie den Champions-League-Titel in der Saison 1996/1997 freuen. Im Sommer 1998 zog es ihn dann zum AC Florenz in die italienische Serie A. Dort hielt er es zwei Jahre aus, ehe er sich den Dortmundern für drei weitere Spielzeiten anschloss. Erneut durfte er sich über einen Meistertitel freuen.

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Andreas Möller

FUSSBALL: 1. BUNDESLIGA 86/87 BORUSSIA DORTMUND; Andreas Möller

Quelle: Bongarts/Getty Images

Die Transferhistorie von Andreas Möller liest sich kurios: Zwischen 1988 und 1990 lief Möller, der heute als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft arbeitet, insgesamt 88 Mal für den BVB in der Bundesliga auf. Es folgten Stationen bei Eintracht Frankfurt und dem italienischen Rekordmeister Juventus Turin. Vor der Saison 1994/1995 dann die Rückkehr. Dortmund ließ sich die Dienste des Mittelfeldregisseurs 4,6 Millionen D-Mark kosten. Es sollte sich bezahlt machen. Für Möller folgten 153 weitere Einsätze in der Bundesliga im schwarz-gelben Trikot. Außerdem gewann er mit den Westfalen zwei Meistertitel und die Champions League. Der Wechsel, mit dem er sich schließlich vom BVB verabschiedete, sorgte dennoch für Wirbel. Im Jahr 2000 ging er zum Erzfeind Schalke 04.

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Jürgen Wegmann

Jürgen Wegmann

Quelle: imago/Norbert Schmidt

Ähnlich wie Möller wechselte auch Jürgen "Kobra" Wegmann nach seiner Zeit bei Borussia Dortmund zum großen Rivalen Schalke 04. 1986 - nach zwei Jahren, 70 Bundesligaspielen und 25 Toren für den BVB - sorgte er für gewaltige Unruhen rund um das Westfalenstadion. Bereits ein Jahr später ging er weiter zum Rekordmeister nach München, wo er es zwei Spielzeiten aushielt. 1989 wechelte er schließlich zurück nach Dortmund. In dreieinhalb Jahren absolvierte er weitere 47 Spiele. Nach seiner Karriere arbeitete Wegmann unter anderem in einem Fanartikelshop der Borussia.

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Erdal Keser

Erdal Keser

Quelle: imago sportfotodienst

Im Alter von zehn Jahren war Erdal Keser aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Vom SSV Hagen wechselte er 1980 zu Borussia Dortmund, wo er in 82 Erstligaspielen 22 Tore erzielte. Vier Jahre später zog es ihn in sein Heimatland zum Erstligisten Galatasaray Istanbul. Allerdings nur für zwei Spielzeiten. 1986 kehrte der Türke für eine weitere Saison zum BVB zurück.

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Sigfried Held

Siegfried Held

Quelle: imago sportfotodienst

Sigfried Held, von allen nur Siggi genannt, ist ein Rückkehrer wie er im Buche steht: Die Borussia war auf ihn aufmerksam geworden, nachdem er in der Saison 1964/1965 für die Kickers Offenbach in der Regionalliga Süd 15 Tore erzielt hatte. Noch im selben Sommer wechselte Held zum BVB und lief in den folgenden sechs Jahren 183 Mal für die Westfalen auf. Es folgte die Rückkehr nach Offenbach, wo er ebenfalls sechs Jahre verbrachte und in 204 Partien auf dem Platz stand. Im stolzen Alter von 35 schloss sich die BVB-Stürmerlegende 1977 dann erneut Dortmund an. In zwei weiteren Spielzeiten kam Held 47 Mal zum Einsatz.

© SZ.de/jage/schma
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