Höchste Niederlagen der DFB-Elf:Nur einmal krachte es noch lauter

Die deutsche Nationalmannschaft ist erfolgsverwöhnt, musste in ihrer Geschichte aber auch schon heftige Niederlagen verkraften. Ein Überblick über die fünf höchsten Pleiten.

Von Johannes Bauer

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0:6 gegen Spanien / Nations League

Spanien - Deutschland

Quelle: dpa

In diesem Jahrtausend zählt die deutsche Auswahl zu den konstantesten und erfolgreichsten Fußballmannschaften weltweit. Bis zum schicksalhaften Abend in Sevilla musste man auf der Suche nach hohen Niederlagen in den vergangenen Jahren weit zurückblicken. Vor rund 19 Jahren traf Casten Jancker zwar zur 1:0-Führung gegen England, das Spiel im Olympiastadion endete aber mit 1:5 (1:2). Mit dem gleichen Ergebnis blamierte sich die deutsche Elf 2004 gegen Rumänien. Rudi Völler durfte trotzdem als Trainer mit zur EM. Ob Joachim Löw nach dem 0:6 (0:3) gegen Spanien genauso viel Rückendeckung erfährt? Immerhin: Es gab schon DFB-Teams, die höher verloren hatten - auch wenn das schon sehr lange her ist. Ein Rückblick auf die größten Klatschen der DFB-Geschichte.

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0:9 gegen England / Freundschaftsspiel

Olympiasieger England hi R v li Barlow Funktionär F Styles Walter Corbett Torwart Horace Bail; England, Olympiasieger 1908

Quelle: imago/Colorsport

Eine Niederlage aus einer anderen Zeit: Beim krachenden 0:9 (0:5) am 16. März 1909 gegen England lag die Gründung des Deutschen Fußball-Bundes gerade einmal neun Jahre zurück. Die Engländer hatten da schon mehr Erfahrung, ein Jahr zuvor hatten sie Olympia gewonnen (Foto). In Oxford unterstrichen Cyril Dunning und Gordon Hoare jeweils mit einem Dreierpack, wer das "Mutterland des Fußballs" ist. Die deutsche Auswahl feierte drei Wochen später immerhin den ersten Sieg - wenn auch denkbar knapp mit einem 1:0 gegen die Schweiz.

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0:6 gegen Österreich / Freundschaftsspiel

Otto Nerz mit Sportlern in Berlin, 1933

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

Ein Ergebnis, bei dem heute jeder narrisch werden würde. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war ein Sieg der Österreicher gegen die deutsche Nationalmannschaft aber keine Überraschung. Die höchste Niederlage fiel auf den 24. Mai 1931, als die DFB-Elf unter Trainer Otto Nerz (Foto, 1933) in Berlin mit 0:6 (0:3) gegen die österreichische Auswahl um den Dreifachtorschützen Toni Schall unterging. Bis heute ist es die höchste Heimniederlage der deutschen Nationalmannschaft. Aber auch auswärts konnte die DFB-Elf in dieser Zeit hoch verlieren ...

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0:5 gegen Österreich / Freundschaftsspiel

Austrian footballers in London Sindelar 6 December 1932 London United Kingdom England Copyright; Matthias Sindelar, Österreich

Quelle: imago/United Archives International

Nur vier Monate nach der Klatsche in Berlin trafen die beiden Nachbarländer erneut aufeinander, diesmal in Wien. Deutschland gelang immerhin ein kleiner Achtungserfolg: Diesmal fing sich die Abwehr nur fünf Gegentore. In Matthias Sindelar (Bild) traf wieder ein Spieler drei Mal - die scheint bei hohen deutschen Niederlagen zwingend zu sein - ob die Engländer Dunning und Hoare, die Österreicher Schall und Sindelar oder nun der Spanier Ferrán Torres. Auch der ungarische WM-Torschützenkönig Sándor Kocsis vollbrachte dieses Kunststück ...

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3:8 gegen Ungarn / WM-Vorrunde

Jun 20 1954 Football World Championships In Switzerland Germany Hungarya in Basel 3 8 1 3; Deutschland - Ungarn WM 1954, Vorrunde

Quelle: imago/ZUMA Press/Keystone

... im Juni 1954 traf der dreimal beim 3:8 (1:3) in der Vorrunde gegen Deutschland. Diese Demontage ist in der Nachbetrachtung vielleicht sogar eine erfreuliche, denn sie verleiht dem "Wunder von Bern" eine besondere Dramaturgie. Bundestrainer Sepp Herberger rechnete sich im Vorrundenspiel gegen Ungarn so wenig Chancen aus, dass er Leistungsträger wie Toni Turek oder Max Morlock schonte und sie auf die Tribüne setzte. Von dort sahen sie das WM-Debüt eines gewissen Helmut Rahn. Der Debütant steuerte einen der "Ehrentreffer" bei. Seine Zielsicherheit darf als Vorbote auf das Endspiel in Bern verstanden werden: Dort traf die deutsche Mannschaft erneut auf Ungarn, Rahn wusste, dass er aus dem Hintergrund schießen musste, und führte Deutschland erstmals zum Titel.

© SZ/tbr
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