Fußball:Demirbay schießt Hoffenheim in den Europapokal

1. FC Köln - TSG Hoffenheim

Kerem Demirbay (links) jubelt über sein spätes Tor in Köln.

(Foto: dpa)
  • 1899 Hoffenheim hat ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben und sich vorzeitig erstmals für die Europa League qualifiziert.
  • Das entscheidende Tor gegen Köln erzielte Kerem Demirbay in der 93. Minute. Das Spiel endete 1:1.
  • Die Kölner verbessern sich und klettern vorläufig auf Rang sechs der Tabelle.

Mit einem späten Tor hat Kerem Demirbay 1899 Hoffenheim erstmals in der Klubgeschichte in den Europapokal geschossen. Der Mittelfeldprofi rettete den Kraichgauern in der Fußball-Bundesliga beim 1:1 im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Punkt, der die letzten Restzweifel an der Europapokal-Qualifikation für kommende Saison ausräumte.

Zuvor hatte Leonardo Bittencourt in der 58. Minute die Kölner in Führung gebracht. Hoffenheim bleibt Tabellendritter, die Kölner verbesserten sich vorübergehend auf Rang sechs. Hält die TSG Platz drei, wäre sogar die direkte Qualifikation für die Champions League geschafft. Köln kann trotz des Unentschiedens weiter auf die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb seit 25 Jahren hoffen.

"Wir haben ein sehr gutes Spiel hingelegt. Schade, dass wir dann nicht beloht werden. Wir hatten gute Chancen zum zweiten Tor. Am Ende werden wir dann gegen eine sehr gute Mannschaft bestraft", sagte ein maßlos enttäuschter FC-Manager Jörg Schmadtke nach dem Abpfiff bei Sky.

Julian Nagelsmann, der Trainer von Hoffenheim, sagte: "Es war nicht einfach, es war kompliziert für uns, weil Köln etwas anders verteidigt hat als zuletzt. Damit haben sie uns ein bisschen überrascht. Aber in den letzten Minuten war unser Druck sehr, sehr hoch. Deshalb geht der Punkt denke ich in Ordnung. Wir können damit heute leben."

Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Spiel. Beide Mannschaften suchten nach Ballgewinnen den schnellen Weg nach vorne - und für Hoffenheim hätte sich das fast schon früh ausgezahlt. In der vierten Minute schoss Andrej Kramaric aus spitzem Winkel über das Tor, wenig später traf Adam Szalai frei vor FC-Keeper Timo Horn den Ball nicht richtig. Ein schnelles Gäste-Tor wäre möglich gewesen. Doch auch Köln hätte in der Anfangsphase in Führung gehen können. Nach einem FC-Freistoß köpfte TSG-Verteidiger Ermin Bicakcic, der den gelbgesperrten Benjamin Hübner ersetzte, nur knapp am eigenen Tor vorbei.

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. Keine der beiden Mannschaften schaffte es häufiger in die gefährliche Zone, die Teams neutralisierten sich, vieles deutete in dieser Phase auf ein torloses Remis hin. Nach einer starken Einzelaktion von Rechtsverteidiger Lukas Klünter tauchte dann aber Kölns Nationalspieler Jonas Hector recht frei im Strafraum auf und spielte Bittencourt mit einem Querpass frei - 1:0 für die Gastgeber.

Auch anschließend tat sich Hoffenheim schwer, das Kölner Tor unter Druck zu setzen. Ein Schuss des eingewechselten Nadiem Amiri in der 71. Minute aus rund 23 Metern war lange die gefährlichste Szene und zugleich Ausdruck der Einfallslosigkeit der Gäste in dieser Phase. Auf der anderen Seite hatten Osako und Matthias Lehmann in der 77. innerhalb weniger Augenblicke die Chance, für Köln zu erhöhen. In der Schlussphase drängte Hoffenheim auf den Ausgleich und wurde spät belohnt.

Einige Kölner Fans sorgten für Aufregung: Nach wiederholten Schmähgesängen gegen Hoffenheim und 1899-Mäzen Dietmar Hopp forderte der Stadionsprecher die Anhänger auf, diese zu unterlassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: