Fußball-Bundesliga:Wolfsburg siegt dank Mallis Flatterball

Hannover 96 - VfL Wolfsburg

Yunus Malli (links) bejubelt seinen Glücksschuss zum 1:0.

(Foto: dpa)

Die Sonntagsspiele

Ein glückliches Flattertor von Yunus Malli hat die Sieglosserie des VfL Wolfsburg im Niedersachsenduell bei Hannover 96 beendet. Der stark ersatzgeschwächte VfL gewann am Sonntagabend glücklich durch den haltbaren Weitschuss Mallis (71. Minute) mit 1:0 (0:0) beim Aufsteiger nach zuvor fünf sieglosen Partien. Damit gelang dem erneut lange harmlosen VW-Klub der dringend benötigte Schritt aus der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga.

"Er flattert ohne Ende", sagte Tschauner im TV-Sender Sky zu dem Gegentor und sprach von einer "brutalen Flugkurve". Insgesamt habe 96 das Spiel im Griff gehabt. "Das war ein super Schuss, ich habe den Ball sehr gut getroffen", sagte Malli. Mit nun 23 Punkten hat sein Team als Tabellen-13. jetzt sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. "Es war ein umkämpfter, harter und vielleicht irgendwo auch ein bisschen dreckiger Sieg", sagte VfL-Trainer Martin Schmidt.

Breitenreiter kritisiert den Rasen als "Sandkasten"

Sein Gegenüber, Coach André Breitenreiter, haderte hingegen mit dem nahezu irregulären Rasen in Hannover: "Der Sandkasten, auf dem wir heute gespielt haben, hat es natürlich nicht so leicht gemacht." Der Gastgeber verpasste einen weiteren Schritt in Richtung vorzeitigem Klassenverbleib. Der Wunsch von 96-Coach André Breitenreiter, gegen den Nachbarn die 30-Punkte-Marke nach 20 Spielen zu knacken, blieb nach einem langweiligen Derby unerfüllt. Mit 27 Punkten bleibt 96 als Zehnter aber noch deutlich vor Wolfsburg.

Für die Gastgeber wäre gegen die kriselnden Gäste indes mehr drin gewesen. Ohne sieben gesperrte, verletzte oder kranke Spieler war der VfL ähnlich ungefährlich wie in den fünf Spielen mit gerade einmal zwei erzielten Toren zuvor. Nach der ereignisarmen ersten Halbzeit vor lediglich 34 300 Zuschauern erhöhten die Gastgeber im zweiten Durchgang den Druck.

96-Trainer Breitenreiter ging noch einmal ins Risiko und nahm Abwehrspieler Josip Elez vom Feld und brachte dafür Angreifer Ihlas Bebou. Der im Winter neu verpflichte Kroate Elez hatte bis dahin ein ordentliches Startelf-Debüt gezeigt. Breitenreiters Umstellung ging indes nach hinten los. 96-Keeper Tschauner griff 20 Minuten vor dem Spielende am Flatterball von Malli vorbei. Mit seinem fünften Saisontor bescherte der Offensivspieler den Gästen einen glücklichen und bis dahin kaum erwarteten Sieg.

Leverkusen siegt gegen Mainz

Bayer Leverkusen ist wieder auf den zweiten Tabellenplatz geklettert. Die Rheinländer unterstrichen im Duell mit dem FSV Mainz 05 ihre Favoritenrolle und bezwangen die Rheinhessen mit 2:0 (0:0). Zuvor hatte zehn Spieltage lang kein Tabellenzweiter seine Partie gewinnen können. Damit ist die Bayer-Elf mit 34 Punkten bestes Team hinter dem weit enteilten Tabellenführer Bayern München (50) und zog dank des besseren Torverhältnisses wieder am FC Schalke 04 vorbei.

Die seit 16 Auswärtsspielen sieglosen Mainzer (20) hingegen rücken immer näher an die Abstiegsränge. Vor 25 471 Zuschauern in der BayArera erzielten Leon Bailey (48.) und Wendell (68./Foulelfmeter) die Treffer beim verdienten Leverkusener Sieg.Bayer-Coach Heiko Herrlich vertraute seiner zuletzt in Hoffenheim mit 4:1 siegreichen Elf und brachte auch Kapitän Lars Bender, der zuletzt über Oberschenkelprobleme geklagt hatte. Die Mainzer, die zuletzt gegen den VfB Stuttgart gewannen, traten mit einer Startelf-Veränderung an. Auf der Außenposition kam Giulio Donati für Gerrit Holtmann zum Einsatz.

Bayer Leverkusen - FSV Mainz 05

Durfte wieder jubeln: Leverkusens Leon Bailey (rechts).

(Foto: dpa)

Und dann zieht Bailey ab

Die Gäste, deren Abwehrreihe bei Ballverlust von einer Dreierreihe zu Fünferkette wuchs, gerieten von Beginn an unter Druck. Über die schnellen Außenspieler Julian Brandt und Bailey kamen die Gastgeber immer wieder gefährlich vor das Mainzer Tor.Die erste gute Möglichkeit für Bayer vergab Lars Bender (16.) aus kurzer Distanz, zwei Minuten später schoß Bailey einen Freistoß knapp über das Tor. Die kompakte Deckungsreihe der Rheinhessen stand gut, bei den wenigen Kontern brachten die Mainzer aber keine wirkliche Torgefahr zustande.

Immer wieder versuchten die Leverkusener mit langen Bällen hinter die Mainzer Abwehrreihe zu kommen, doch entweder fehlte die Genauigkeit oder die Gäste schlossen die Lücken schnell. Ein Kopfball von Bayer-Mittelstürmer Lucas Alario verfehlt das Ziel kurz vor der Pause nur knapp. Ein perfektes Abspiel des Argentiniers führte dann zum Führungstreffer für die Leverkusener. Nach einem Pass von Alario kam Bailey in Schussposition und traf aus 18 Meter in die linke Ecke des Mainzer Tores zum 1:0.

Es war der achte Saisontreffer des Jamaikaners, der damit auch einen Vereinsrekord aufstellte. Seit 25 Bundesligaspielen hat Bayer in jedem Spiel mindestens einmal getroffen und damit die bisherige Bestmarke von 24 aus der Saison 1999/2000 übertroffen. Für die Entscheidung sorgte der Brasilianer Wendell, der einen Foulelfmeter zu 2:0 verwandelte (68.). Zuvor hatte Donati den Leverkusener Alario im Strafraum festgehalten.

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