Bundesliga:Modeste schießt Köln zum Sieg

Bundesliga: Auf dem Weg zum Tor: Anthony Modeste läuft seinen Gegenspielern davon.

Auf dem Weg zum Tor: Anthony Modeste läuft seinen Gegenspielern davon.

(Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images)

Der FC schlägt Frankfurt 1:0. Stuttgart spielt nach einem Elfmeter-Gegentor in der Nachspielzeit nur 1:1 gegen Bochum. Alles Wichtige zum 23. Spieltag.

Von Sebastian Fischer und Jonas Wengert

1.FC Köln - Eintracht Frankfurt 1:0 (0:0), Tor: 1:0 Modeste (84.)

Der Stürmer Sebastian Andersson hat es auch wirklich nicht ganz so leicht. Er ist schließlich der Ersatzmann für Kölns mit Abstand besten Torschützen Anthony Modeste, da hat man mit gerade mal zwei eigenen Treffern wenige Argumente. "Ich sehe ihn nicht so schlecht, wie er gemacht wird", hat Trainer Steffen Baumgart zwar jüngst zur Verteidigung des Schweden vorgebracht. Doch viel mehr Argumente kamen am Samstag nicht hinzu, als Andersson zum zweiten Mal hintereinander in der Startelf stand. Er vergab eine Chance, viele Pässe und Flanken erreichten ihn nicht, und nach einer Stunde eines nicht gerade über alle Maßen ereignisreichen Spiels wurde es etwas lauter auf den Rängen: Da kam für Andersson Modeste.

Kölns Top-Stürmer hatte wegen eines positiven Corona-Tests gefehlt und nach seiner Rückkehr nur zweimal mit der Mannschaft trainiert, war aber trotzdem gleich wieder der Fixpunkt des Spiels, rannte, bot sich an, die Flanken flogen in seine Richtung. Und in der 84. Minute wurde es wieder laut. Da schoss Modeste nach einem Querschläger von Daichi Kamada sein Saisontor Nummer 15.

Arminia Bielefeld - Union Berlin 1:0 (0:0), Tore: 1:0 Masaya Okugawa (53.)

Die Online-Petition "Baut Fabian Klos eine Statue!" hatten am frühen Samstagnachmittag knapp mehr als tausend Menschen unterschrieben. Der Stürmer hatte zu Beginn der Woche seinen Abschied von Arminia Bielefeld im Sommer bekanntgegeben, nach elf Jahren, zwei Aufstiegen von der dritten bis in die erste Liga und 162 Toren für den Verein. Ein Denkmal könne sich Klos selbst setzen, sagte Trainer Frank Kramer, und zwar mit dem Klassenerhalt in dieser Saison.

Das Erreichen dieses Ziels rückt immer näher, dazu trägt Kapitän Klos, 34, allerdings nicht mehr als Stammkraft bei. Die Protagonisten der Bielefelder Offensive sind deutlich jünger und heißen Janni Serra, 23, und Patrick Wimmer, 20, beide waren an der Vorbereitung des Treffers von Masaya Okugawa, 25, beteiligt. Klos wurde in der 64. Minute eingewechselt. Ein paar Unterschriften kamen noch hinzu.

Bundesliga: Freude bei Masaya Okugawa (2. von links): Mit dem einzigen Treffer des Nachmittages verschaffte er Arminia Bielefeld etwas Luft im Abstiegskampf.

Freude bei Masaya Okugawa (2. von links): Mit dem einzigen Treffer des Nachmittages verschaffte er Arminia Bielefeld etwas Luft im Abstiegskampf.

(Foto: Martin Rose/Getty Images)

FC Augsburg - SC Freiburg 1:2 (1:2), Tore: 0:1 Nils Petersen (4.), 1:1 Michael Gregoritsch (16.), 1:2 Nico Schlotterbeck (26.)

Dass man auf Nils Petersen nach Einwechslungen ein Auge haben sollte, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. 31 Joker-Tore gelangen dem Freiburger bislang in der Bundesliga - mit Abstand die meisten der Geschichte. Erst am vergangenen Wochenende traf der 33-Jährige zwei Minuten nach seiner Einwechslung gegen Mainz. In den Tagen danach gab es Gerüchte, Petersen könnte nach seinem Vertragsende im Sommer zum 1. FC Köln wechseln - trotz Rekordstatistik sei er unzufrieden mit der geringen Einsatzzeit in Freiburg.

Ob es daran lag, dass Petersens diesmal ausnahmsweise, zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf stand? Jedenfalls verloren die Augsburger ihn früh aus den Augen. Gerade einmal vier Minuten dauerte es, bis Petersen nach einem sauber herausgespielten Angriff zur Freiburger Führung einköpfte. Der FCA, der auf seinen Corona-positiven Trainer Markus Weinzierl verzichten musste, traf nach einer guten Viertelstunde durch einen platzierten Schuss von Michael Gregoritsch zum Ausgleich - nur um zehn Minuten und eine einstudierte Freiburger Freistoßvariante später wieder in Rückstand zu geraten. In der zweiten Halbzeit hatten die Breisgauer genügend Chancen, ihre Führung weiter auszubauen. Augsburg bekam außer einem gefährlichen Gregoritsch-Kopfball wenig zustande und liegt nach der zweiten Niederlage in Serie nur noch drei Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz.

Bundesliga: Nils Petersen stand gegen den FC Augsburg erstmals in dieser Saison in der Startelf - und zahlte das Vertrauen mit einem Tor zurück.

Nils Petersen stand gegen den FC Augsburg erstmals in dieser Saison in der Startelf - und zahlte das Vertrauen mit einem Tor zurück.

(Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

VfB Stuttgart - VfL Bochum 1:1 (0:0), Tore: 1:0 Armel Bella Kotchap (56., Eigentor), 1:1 Eduard Löwen (90.+4, Foulelfmeter)

Stürmer Sasa Kalajdzic ist gerade ein Symbol für den VfB Stuttgart: Er ist einer der vielen talentierten Stuttgarter Fußballer, deren Talent seit geraumer Zeit selten zu sehen ist. Er saß am Samstag immerhin trotz Wadenproblemen auf der Bank: "Für den Notfall", wie Trainer Pellegrino Matarazzo sagte. Andererseits: Ist diese Saison beim VfB nicht ein einziger großer Notfall?

Bundesliga: Es gibt da nichts zu diskutieren: Stuttgarts Konstantinos Mavropanos (rechts) foult Bochums Sebastian Polter - Elfmeter und Ausgleich sind die Folge.

Es gibt da nichts zu diskutieren: Stuttgarts Konstantinos Mavropanos (rechts) foult Bochums Sebastian Polter - Elfmeter und Ausgleich sind die Folge.

(Foto: Marijan Murat/dpa)

Gut eine Viertelstunde dauerte es nur, bis sich die Misere fortsetzte: Silas Katompa Mvumpa musste mit Schulterschmerzen raus. Dann war es zwar ausnahmsweise mal Glück, das dem VfB half. In Richtung gegnerisches Tor gelang nicht viel, bis Bochums Verteidiger Armel Bella Kotchap den Ball im Anschluss an eine Ecke ins eigene Tor verlängerte. Doch als es schon so aussah, als würde der VfB erstmals nach sieben sieglosen Spielen gewinnen, trat Konstantinos Mavropanos Sebastian Polter im Strafraum scheinbar ohne große Not um. Eduard Löwen traf vom Elfmeterpunkt.

Und Kalajdzic? Der blieb am Samstag zwar auf der Bank. Aber der fußballerische Notfall ist beim Tabellen-Vorletzten nun spätestens eingetreten.

VfL Wolfsburg - TSG Hoffenheim 1:2 (1:0), Tore: 1:0 Jonas Wind (36.), 1:1 Jacob Bruun Larsen (74.), 1:2 Andrej Kramaric (78.)

Bundesliga: Nichts zu halten für Koen Casteels: Aus kurzer Distanz kann Hoffenheims Andrej Kramaric ungehindert zum 2:1 für die Gäste einschieben.

Nichts zu halten für Koen Casteels: Aus kurzer Distanz kann Hoffenheims Andrej Kramaric ungehindert zum 2:1 für die Gäste einschieben.

(Foto: Stuart Franklin/Getty Images)

Vor dieser Partie lag das Augenmerk nicht nur auf den 22 Spielern, sondern mindestens genauso sehr auf dem Unparteiischen. Nach einer hochumstrittenen Spielleitung beim Aufeinandertreffen des FC Bayern und Borussia Dortmund Anfang Dezember, einer mehr als zweimonatigen Pause und Spekulationen über ein mögliches Karriereende gab Schiedsrichter Felix Zwayer sein Bundesliga-Comeback. In Wolfsburg stand er dann aber zum Glück nicht im Mittelpunkt.

Zunächst hatten die Wölfe mehr vom Spiel und gingen durch einen wunderschönen Treffer von Jonas Wind nach einer guten halben Stunde verdient in Führung - es war der Premierentreffer des Dänen in der Bundesliga, der erst in der Winterpause als Weghorst-Ersatz nach Wolfsburg gewechselt war. Nach der Halbzeit wurden die Gäste aus Hoffenheim stärker. Kurz nach seiner Einwechslung erzielte ein anderer Däne, Jacob Bruun Larsen, per Seitfallzieher den Ausgleich und nur vier Minuten später drehte Andrej Kramaric die Partie komplett. Den Sieg der TSG sicherte Torhüter Oliver Baumann, der unter anderem einen Kopfball von Wind zehn Minuten vor Spielende spektakulär um den Pfosten lenkte.

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1. FC Köln v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

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:Modeste kommt ins Spiel - und schießt Köln zum Sieg

Anthony Modeste wird eingewechselt und erzielt das Tor des Tages gegen Eintracht Frankfurt.

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