Fußball-Bundesliga:Schritt zur Besserung

Torwart Rafal Gikiewicz, Ball prallt vom Torpfosten zurück / / Fußball Fussball / 1.Bundesliga Herren DFL / Saison 2021

Banger Blick: Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz schaut dem Ball hinterher, der vom Torpfosten zurückprallt. Der FCA holte bei Union Berlin ein achtbares 0:0.

(Foto: O. Behrendt/imago)

FC Augsburg hält gegen Union Berlin die Null, mit etwas Glück im Abschluss wäre sogar ein Sieg drin gewesen.

Von Stefan Galler, Berlin/München

Richtig breit war die Brust bei Augsburgers Fußballern naturgemäß nicht vor ihrem Gastspiel in der Alten Försterei. Ein mageres Pünktchen hatten sie in den ersten drei Bundesligaspielen eingefahren, das immerhin auswärts bei Eintracht Frankfurt, dem Fünften der vergangenen Saison. Doch die beiden deftigen Heimniederlagen gegen Hoffenheim (0:4) und Leverkusen (1:4) waren den bayerischen Schwaben aufs Gemüt geschlagen. Da wundert es nicht, dass nach dem 0:0 bei Union Berlin am Samstag die Laune fast schon überschwänglich war: "Erfreulich ist, dass wir acht, neun richtig gute Möglichkeiten hatten", sagte FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter. Dazu habe man einige Situationen "richtig gut wegverteidigt", was gegen eine Angriffsreihe mit Max Kruse und Taiwo Awoniyi nicht einfach sei. "Wir wussten, wie schwer Union zu verteidigen ist, sie sind nicht umsonst seit 19 Heimspielen ungeschlagen", so Reuter.

Das Glück stand den Augsburgern das ein oder andere Mal zur Seite, etwa bei den Aluminiumtreffern der Berliner Niko Gießelmann (9.), Marvin Friedrich (65.) und Andreas Voglsammer (80.), ansonsten war Torwart Rafal Ginkiewicz zur Stelle, der seinem ebenfalls herausragenden Gegenüber, dem früheren FCA-Schlussmann Andreas Luthe, in nichts nachstand. "So wie heute müssen wir weiterarbeiten", sagte Trainer Markus Weinzierl, der nach den Misserfolgen zu Saisonbeginn bereits in die Kritik geraten war. "Defensive Stabilität ist in der Bundesliga immer die Basis, die war da, die war groß, und die müssen wir auch in Zukunft groß schreiben", so Weinzierl weiter. Nach gerade einmal zwei Zählern aus vier Spielen und mit dem nächsten schweren Heimspiel gegen Mönchengladbach vor der Brust gebe es keinen Grund zur Selbstzufriedenheit: "Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten."

Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter nennt einige mögliche Gründe für den verkorksten Saisonstart

Aber man könne natürlich aufbauen auf der wohl besten Saisonleistung, führte Weinzierl weiter aus: "Wir haben Moral gezeigt, waren griffig und mussten diesmal keinen Rückstand aufholen. Mit etwas Glück auf unserer Seite kannst du das Spiel auch gewinnen." Damit spielte der Trainer auf Großchancen an, etwa von Iago (31.), Reece Oxford (32.), Florian Niederlechner (47.) und Joker Sergio Cordova (63.).

Der Auftritt ließ jedenfalls darauf hoffen, dass die Startschwierigkeiten bald überwunden sind. Zu Saisonbeginn sei man jedenfalls "nicht in der Verfassung gewesen, um in der Bundesliga zu bestehen", urteilte Sport-Geschäftsführer Reuter. Das habe etwa an Wehwehchen gelegen, die aus der anstrengenden Vorbereitung mitgebracht wurden, oder aber an der Corona-Quarantäne von Schlüsselspieler Daniel Caligiuri. Aber womöglich sei dieser verkorkste Start gar nicht so schlecht gewesen, so Reuter: "Weil dann auch genug Kritik kommt, dass du sehr konzentriert arbeitest und keinerlei Nachlässigkeiten zulässt."

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