Fußball-Bundesliga:Schalke löst Vertrag mit Kevin-Prince Boateng auf

Kevin-Prince Boateng

Kann im Winter Schalke ablösefrei verlassen: Kevin Prince-Boateng

(Foto: Maja Hitij/dpa)

Der Fußball-Bundesligist und der Deutsch-Ghanaer einigen sich nach zähen Verhandlungen. Barcelona-Profi Neymar verletzt sich vor Spiel gegen Leverkusen. Die Bayern reisen mit Thiago und ohne Neuer nach Zagreb.

FC Schalke, Kevin-Prince Boateng: Das teure Kapitel Kevin-Prince Boateng (28) ist beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 nach zweieinhalb schwierigen Jahren und zähen Verhandlungen abgeschlossen. Der Klub gab am Dienstag bekannt, dass der bis Sommer 2016 laufende Vertrag mit dem Deutsch-Ghanaer zum Jahresende aufgelöst wird. Boateng war Ende August 2013 für zehn Millionen Euro vom AC Mailand gekommen, zu dem italienischen Traditionsklub will er jetzt offenbar zurückkehren. Der Mittelfeldspieler hatte in seiner ersten Saison auf Schalke noch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Gelsenkirchener die Champions League erreichten. Danach erfüllte er die hohen Erwartungen aber nicht mehr - auch weil er wegen hartnäckiger Knieprobleme gesundheitlich nicht auf der Höhe war.

Im Mai war der gebürtige Berliner als Sündenbock für die katastrophale Rückrunde suspendiert worden, einen neuen Verein fand er im Sommer nicht. Boatengs hochdotierter Vertrag lief noch bis zum 30. Juni 2016 und beinhaltete eine Option auf ein weiteres Jahr. Wie hoch die Abfindung ist, die Schalke zahlen muss, wurde nicht bekannt. Boateng kann somit in der Winterpause ablösefrei wechseln.

FC Barcelona, Neymar: Ohne Stürmer Neymar muss der spanische Fußball-Meister FC Barcelona im letzten Gruppenspiel der Champions League bei Bayer Leverkusen am Mittwoch antreten. Der Brasilianer zog sich im Abschlusstraining am Dienstag in der BayArena eine Leistenverletzung zu, das teilte der Titelverteidiger mit. Barca steht bereits als Sieger der Gruppe E fest. Leverkusen hat nur bei einem Erfolg noch eine Chance auf das Weiterkommen.

Handball, Frauen-WM: Trotz der bislang besten Turnierleistung haben die deutschen Handballerinnen bei der Weltmeisterschaft in Dänemark den zweiten Sieg verpasst. Gegen Titelverteidiger Brasilien unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard am Dienstagabend in Kolding mit 21:24 (8:9). Beste deutsche Werferinnen der stark verjüngten Auswahl waren Anna Loerper, Xenia Smits und Susann Müller mit je vier Treffern. Mit 2:4 Punkten rangiert Deutschland auf Rang vier der Vorrundengruppe C - dieser Platz würde in der Abrechnung für den Einzug ins Achtelfinale reichen. Nächster Gegner ist am Donnerstag Südkorea.

Heiko Schaffartzik, Alkohol: Nach einer durchzechten Nacht mit einer Schlafeinlage in einer fremden Wohnung ist Nationalspieler Heiko Schaffartzik vom französischen Basketball-Erstligisten Limoges CSP von der Polizei in eine Ausnüchterungszelle gebracht worden. Dies berichtet unter anderem die Sporttageszeitung L'Equipe. "Was ich getan habe, ist wirklich nicht gut", teilte der 31-Jährige in einer Stellungnahme des Klubs mit: "Ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln. Ich entschuldige mich bei meinen Teamkollegen, Trainern, dem Verein und allen Fans. Ich akzeptiere die Sanktionen, die der Klub aussprechen wird."

Schaffartzik, bei der EM gleichberechtigter Kapitän neben Dirk Nowitzki, war am Samstag nach dem Spiel in Antibes (72:83) losgezogen und auf dem Rückweg zu seiner Wohnung im Flur falsch abgebogen. Als die Bewohner Schaffartzik fanden, riefen sie die Polizei. "Als wir aus Antibes zurückkamen, war ich vom Ergebnis betroffen", erklärte Schaffartzik, suchte aber nicht nach Ausflüchten. "Ein Top-Spieler muss ein gutes Beispiel sein, ich war es nicht." Klub-Präsident Frédéric Forte nannte das Verhalten "inakzeptabel". Der 115-malige Nationalspieler Schaffartzik wird am Donnerstag im Euroleague-Spiel gegen Olympiakos Piräus zum CSP-Kader gehören.

Formel 1, Reformen: Bernie Ecclestone sieht beim geplanten Reformprojekt für die Formel 1 den Weltverbandschef Jean Todt nicht als den richtigen Partner. "Er ist mehr interessiert an der Sicherheit im Straßenverkehr als an der Formel 1 oder den sportlichen Dingen", sagte der Geschäftsführer der Königsklasse über den Präsidenten des Internationalen Automobilverbands FIA. "Vielleicht sollte er zur Seite treten und jemand anderem diese Aufgabe bei der FIA überlassen", fügte Ecclestone am Dienstag beim britischen TV-Sender Sky hinzu.

Pikant an den Aussagen des 85-Jährigen ist, dass er gemeinsam mit Todt erst in der Vorwoche vom Motorsport-Weltrat beauftragt worden war, bis Ende Januar Lösungen für die aktuellen Krisen der Formel 1 zu erarbeiten. Das Duo soll Reformvorschläge für Themen wie die Verwaltung der Formel 1, den Streit um das Motorenformat und Kostensenkungen präsentieren.

Die Durchsetzung von Maßnahmen hält Ecclestone mit Todt für schwierig. "Das Problem mit Jean ist, dass er die Dinge sehr demokratisch lösen will, wenn es ein Problem gibt", erklärte der Brite. Todt wolle anders als sein Vorgänger Max Mosley alle Seiten zufriedenstellen.

Fußball, Champions League: Die Bayern können am Mittwoch (20.45 Uhr/Liveticker SZ.de) im abschließenden Gruppenspiel der Champions League bei Dinamo Zagreb erstmals wieder auf den spanischen Nationalspieler Thiago zurückgreifen. Der 24-Jährige trainierte am Dienstag nach seiner Kapselverletzung im rechten Knie, die er sich am 13. November im Länderspiel gegen England zugezogen hatte, erstmals wieder mit der Mannschaft und flog am Nachmittag nach Zagreb mit. Freiwillig verzichtet Trainer Pep Guardiola bei der Reise nach Kroatien indes auf Torwart Manuel Neuer.

Für ihn wird Sven Ulreich (27) sein zweites Pflichtspiel für die Münchner nach dem Einsatz in der ersten Pokalrunde beim FC Nöttingen (3:1) bestreiten. Neben dem früheren Stuttgarter nominierte Guardiola Tom Starke und Junioren-Keeper David Hundertmark. Verzichten muss der Bayern-Coach in Zagreb auf sechs Spieler. Holger Badstuber ist nach seiner Roten Karte gegen Piräus gesperrt. David Alaba, Juan Bernat, Douglas Costa, Mario Götze und Arjen Robben fehlen weiterhin verletzt. Bernat trainierte aber zuletzt schon wieder mit dem Ball. Costa absolvierte am Dienstag eine Laufeinheit. "Vielleicht" sei ein Einsatz im letzten Ligaspiel vor Weihnachten in Hannover möglich, hatte Guardiola bereits vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach gesagt. Er werde aber bei allen Verletzten "kein Risiko" eingehen.

Basketball, NBA: LeBron James macht seinem Status als Werbe-Ikone weiterhin alle Ehre. Der 30-Jährige von den Cleveland Cavaliers hat mit Sportartikel-Hersteller Nike einen neuen Vertrag auf Lebenszeit abgeschlossen, das bestätigte das US-Unternehmen am Montag. Über die Konditionen machten die Amerikaner keine Angaben, es soll sich jedoch um den größten Einzelsportler-Deal in der Firmengeschichte handeln. Wie ESPN berichtet, habe James mit dem neuen Ausrüstervertrag auch seinen NBA-Kollegen Kevin Durant von den Oklahoma City Thunder locker ausgestochen. Dieser hatte 2014 eine Zehnjahres-Vereinbarung mit Nike abgeschlossen, die ihm bis zu 300 Millionen Dollar (277 Millionen Euro) einbringt. Nike arbeitet auch mit Basketball-Legende Michael Jordan seit den 1980er-Jahren zusammen, einen lebenslangen Vertrag verkündete das Unternehmen aber noch nie. James gehört bereits seit 2003 zu den Gesichtern des Unternehmens und wirbt für zahlreiche andere Weltkonzerne.

Ein überragender Dirk Nowitzki hat die Dallas Mavericks derweil zu einem wichtigen Auswärtssieg geführt. Der 37-Jährige steuerte zum 104:97-Erfolg bei den New York Knicks 25 Punkte bei und war damit bester Werfer seines Teams. Durch den dritten Auswärtssieg in Serie verbesserten sich die Mavericks in der Western Conference mit einer 13:9-Bilanz auf Platz vier. "Dirk hat uns einen tollen Start beschert", sagte Mavericks-Trainer Rick Carlisle. Der deutsche Topstar erzielte in der Anfangsphase elf der 13 Punkte seines Teams und brachte die Gäste im Madison Square Garden damit auf Kurs. Am Ende kam Nowitzki neben seinen 25 Punkten auf sechs Rebounds und zwei Assists. New York hatte in Kristaps Porzingis (28 Punkte) seinen besten Werfer.

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