Das Trainer-Verwirrspiel in der Bundesliga klärt sich von Tag zu Tag auf. Nun fallen die nächsten Domino-Steine in Freiburg, Leverkusen und damit auch in München. Am Sonntagmittag meldeten die Badische Zeitung und die Nachrichtenagentur dpa, dass Freiburgs Trainer Robin Dutt das Breisgau zum Saisonende verlassen und in der kommenden Spielzeit Bayer Leverkusen betreuen wird. Damit ist auch klar, dass Jupp Heynckes den Tabellenzweiten verlassen und zum FC Bayern München wechselt.
Robin Dutt.
(Foto: Bongarts/Getty Images)Da Dutt in Freiburg noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 hat, muss der Champions-League-Anwärter Leverkusen eine Ablöse für den gebürtigen Kölner überweisen. In Freiburg hieß es, es soll sich um einen siebenstelligen Betrag handeln. Zunächst fehlte noch die offizielle Bestätigung, der Klub setzte aber für Montag, 12 Uhr, eine Pressekonferenz an. Die Meldung, dass Robin Dutt der ominöse Plan B ist, mit dem sich Leverkusen für einen Abschied von Heynckes wappnen wollte, überraschte aber ohnehin nicht.
Allerdings dementierte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser am Sonntagmittag noch: "Es gibt definitiv keine Entscheidung." Für Montag sei ein Gespräch mit Jupp Heynckes angesetzt, das auch in diesem Punkt Klärung bringen dürfte.
Robin Dutt hatte vier Jahre in Freiburg gearbeitet und die schwierige Nachfolger des Langzeit-Trainers Volker Finke angetreten. Dutt führte den Sportclub zunächst in die Bundesliga zurück und etablierte ihn dort. Trotz zuletzt vier Niederlagen in Folge und dem späten 1:2 am Samstag gegen den FC Bayern liegt der finanzschwache Klub immer noch auf Rang acht der Liga.
Der 46-Jährige gilt als einer der modernen Kommunikations-Trainer, sehr gut ausgebildet, mit gutem Draht zu seiner Mannschaft und fast kindlicher Begeisterung für den Fußballsport und den Trainerberuf. Dutts Abgang aus Freiburg deutete sich seit einiger Zeit an, der Klub scheint deshalb darauf vorbereitet und will die Nachfolge offenbar intern regeln. Laut Badischer Zeitung wird der Coach des Regionalligateams, Marcus Sorg, neuer Cheftrainer. Unterstützt werden soll der 45-Jährige vom bisherigen U-19-Bundesligatrainer Christian Streich.
In Freiburg kündigte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger an: "Wir werden das zum gegebenen Zeitpunkt bekanntgeben." Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hätte da wohl schon konkreter werden können. Während die Bayern in Freiburg weilten, traf er sich in München mit Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler, wurde überliefert. "Jupp Heynckes wird sich nach dem Spiel gegen Schalke final erklären, wie es weitergeht. Das ist Stand der Dinge, und daran halten wir uns", sagte Bayer-Kommunikationsdirektor Meinolf Sprink dem SID.
