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Die Niederlande sind das Land der Tulpen, der Windmühlen, der Holzschuhe - und der vielen Trainer. Das kleine Königreich bringt nicht nur überdurchschnittlich viele gute Spieler auf den europäischen Fußball-Markt, sondern auch überdurchschnittlich viele begehrte Übungsleiter.
Die niederländischen Coachs gelten als besonders gut ausgebildet. Nun kommt mit Louis van Gaal also der nächste Oranje-Trainer in die Bundesliga. Die Bayern hoffen nach den Turbulenzen der Klinsmann-Ära, mit dem neuen Trainer in ruhigere Fahrwasser zu geraten. Doch Vorsicht: In der Vergangenheit waren Trainer aus dem kleinen deutschen Nachbarland nicht immer so erfolgreich, wie es ihr Ruf besagt.
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Das jüngste gescheiterte Experiment mit einem Niederländer war beim FC Schalke zu betrachten. Mit Fred Rutten, der so viele Jahre so erfolgreich bei niederländischen Klubs gearbeitet hatte, wollten die Königsblauen mit Beginn der Spielzeit 2008/09 eine neue Ära beginnen. Doch die Ära dauerte nur wenige Monate. Rutten schaffte es auf Schalke nicht, seine Ideen zu verwirklichen - und musste Ende März 2009 seinen Trainerstuhl räumen.
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Auch Schalkes Revierrivale hat nicht allzu gute Erinnerungen an niederländische Trainer. 2004 kam Bert van Marwijk zum Traditionsverein und verpasste in seinen beiden ersten Jahren jeweils die Uefa-Pokal-Plätze - zu wenig für Dortmunder Ansprüche. Als es in seinem dritten Jahr noch schlechter lief, wurde er entlassen.
Auch Werder Bremen hatte schon seinen Spaß mit einem niederländischen Trainer. Als nach der Saison 1994/95 ...
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... der langjährige Erfolgstrainer Otto Rehhagel zum FC Bayern wechselte, verpflichtete die Werder-Führung den Niederländer Aad de Mos als Nachfolger. Sein Engagement in Bremen war nur von kurzer Dauer: Als er mit seiner Mannschaft in der Winterpause nur auf Rang 15 lag und sich ernsthafte Sorgen um den Klassenerhalt machen musste, wurde er entlassen. Nicht viel besser erging es Borussia Mönchengladbach ...
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... mit der Verpflichtung von Dick Advocaat in der Saison 2004/05. Als Retter verpflichtete man ihn im November, seine Rettungsaktion ging aber gründlich daneben: Im Winter verpulverte er viel Geld, doch die Mannschaft rutschte in der Tabelle noch weiter ab - und nach gut fünf Monaten durfte der Niederländer seinen Koffer packen. Es kam das Gladbacher Urgestein Horst Köppel, der die Borussia dann wirklich rettete. Advocaat darf derweil bei Zenit St. Petersburg wieder viel Geld verpulvern - dieses Mal macht er es erfolgreicher.
Die Gladbacher aber verpflichteten noch ein weiteres Mal einen Niederländer. Im Dezember 2007 ...
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... übernahm Jos Luhukay die Mannschaft. Der Verein stieg ab, Luhukay durfte trotzdem bleiben und führte die Borussen zurück in die erste Liga. Dort aber war für ihn nach wenigen Wochen wegen Erfolglosigkeit Schluss, mittlerweile coacht Luhukay den Zweitligisten Augsburg.
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Doch es gab auch schon positive Oranje-Beispiele, zum Beispiel den zweifachen Interimstrainer des FC Schalke, Youri Mulder. Dessen Bilanz, erreicht im Verbund mit Mike Büskens, fällt sehr gut aus. Doch weil er über den Interimsstatus bisher nicht hinauskam und nun Felix Magath Platz machen muss, darf er sich nicht wirklich als erfolgreicher Coach fühlen. Das darf schon eher ...
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... Huub Stevens. Bei Schalke, in Köln, Berlin und eben Hamburg war der Niederländer Trainer - nicht immer, aber doch manchmal erfolgreich. Schalke führte er zum Uefa-Pokal-Sieg 1997 und zum zweiten Rang in der Bundesliga, aber auch zu manch mittelmäßiger Platzierung in der Abschlusstabelle. In Berlin wurde er während der zweiten Saison entlassen, mit Köln schaffte er den Aufstieg, und Hamburg führte er aus dem Keller in die erweiterte Spitzengruppe. Ein gemischtes Fazit also.
Ähnlich wie Stevens erging es ...
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... in den achtziger Jahren dem großen niederländischen Übungsleiter Rinus Michels (rechts, hier bei einem Spiel der Europaauswahl an der Seite von Berti Vogts), den die Fifa 1999 zum "Trainer des Jahrhunderts" kürte. Nach einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten holte er Anfang der achtziger Jahre mit Köln zwar den DFB-Pokal und den zweiten Platz in der Meisterschaft. Doch bei seinem zweiten Bundesliga-Engagement in Leverkusen (Saison 1988/89) stand der Klub auf einem so schlechten Tabellenplatz (Rang zwölf), dass der Trainer gehen musste.
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Wo Hamburgs Martin Jol in dieser Liste auftauchen wird - ob eher weiter vorne mit den nicht erfolgreichen oder eher weiter hinten bei den wenigstens ein bisschen erfolgreichen niederländischen Trainern - wird sich noch zeigen. Bis vor ein paar Wochen sah es so aus, als sollte er der bisher erfolgreichste Oranje-Trainer in Deutschland werden. Da war sein HSV noch in drei Titelentscheidungen dabei - doch mittlerweile muss Hamburg selbst um die Qualifikation für den Uefa-Pokal bangen. Denn die Hanseaten flogen aus dem DFB-Pokal, aus dem Uefa-Cup und fielen ...
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... in der Meisterschaft zurück. Damit gilt noch immer der Satz, der nach Hoffnung der Bayern-Verantwortlichen 2010 seine Gültigkeit verlieren wird: Noch nie wurde ein niederländischer Trainer deutscher Meister. Vielleicht wird van Gaal ja der Erste?
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